Corona--Folgen Absagen: Auch Martinszüge werden ein Opfer der Pandemie
Krefeld · Auch die Martinszüge in Krefeld werden in diesem Jahr ein Opfer der Pandemie. Bund und Länder waren sich am Donnerstag einig, dass Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist, bis mindestens Ende Dezember 2020 nicht stattfinden sollen.
„Damit ist die Sache klar“, sagt Bernd Albrecht, Vorsitzender des Bürgervereins Lehmheide: „Unser Zug wird wohl nicht stattfinden können.“ Es gebe Überlegungen, den Schulkindern zumindest einen Weckmann zu schenken, damit das Brauchtum nicht völlig unter den Tisch fällt.
Ähnliche Überlegungen gibt es beim Bürgerverein Forstwald. „Der Zug ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht möglich“, so der bisherige Vorsitzende Michael Gobbers nach der jüngsten Mitgliederversammlung. Es werde nach Alternativen gesucht, um die Tradition nicht sterben zu lassen.
Eine definitive Entscheidung zum Umgang mit den Laternenzügen war bei der Stadtverwaltung am Donnerstag noch nicht gefallen. Auf Anfrage wurde auf eine Aussage der Bezirksregierung Düsseldorf zu den „Straßenfesten/Großveranstaltungen“ verwiesen, die bis zum 31. Oktober laut Corona-Schutzverordnung untersagt sind. Hinzu komme die Problematik „Singen“, was nur mit einem Mindestabstand von vier Metern gestattet ist. „Stand jetzt würde ein St.-Martins-Zug also nicht genehmigt werden“, so die Verwaltung. Würden nun Anträge eingehen, mache man auf diesen Umstand aufmerksam und verweise darauf, dass bei einem Zug im November eine neue Corona-Schutzverordnung gelten werde, der sich der Veranstalter stellen müsse – im schlimmsten Fall mit einer Absage des Zuges.
Ob und wie die Krefelder Weihnachtsmärkte stattfinden könnten, wird laut Stadtmarketing in den nächsten Tagen entschieden. Bund und Länder haben die Entscheidung über die Märkte und den Karneval noch offen gelassen. WD