Dreikönigstreffen Ehrung für die „unbeugsamen Gallier“ aus Forstwald

Beim Dreikönigstreffen der FDP bekommt die Bürgerinitiative Aufforstung Kasernengelände den jährlichen Preis für Zivilcourage.

 Claudius A. Schmitz (l.) von der Bürgerinitiative nimmt die Auszeichnung von Guenther Porst entgegen.

Claudius A. Schmitz (l.) von der Bürgerinitiative nimmt die Auszeichnung von Guenther Porst entgegen.

Foto: ja/Dirk Jochmann (DJ)

Die Wiederaufforstung des alten Kasernengeländes Forstwald ist ein alles andere als neues Thema – aufgrund der anhaltenden Klima-Debatte aber aktueller denn je. Das sieht man offenbar auch bei der Krefelder FDP so: Beim Dreikönigstreffen der Liberalen am Montagabend in der „Kulisse“ am Hauptbahnhof verlieh man der Bürgerinitiative Forstwald für Aufforstung Kasernengelände den diesjährigen „Preis für bürgerschaftliche Civilcourage“.

In seiner Laudatio verglich Ratsherr und Mitglied des Umweltausschusses Guenther Porst die Bürgerinitiative aus Forstwald mit den nachhaltig widerspenstigen Galliern aus „Asterix und Obelix“. „Wir schreiben das Jahr 1952. Britisches Militär beansprucht das mitten im Forstwald gelegene Gelände für seine Zwecke“, blickte Porst zurück.

50 Jahre später sei es dann die Politik gewesen, die den Bürgern die ehemals versprochene Wiederaufforstung des Areals nach dem Abzug der Briten vorenthielt und stattdessen Wohnsiedlungen vorsah. „Aber ein von unbeugsamen Bürgern beseeltes Dorf - nicht in Gallien - leistet Widerstand“, so Porst.

Die Bürgerinitiative sei mit
ihrem Anliegen ihrer Zeit voraus

Dennoch blieb die Stadt bei ihrem Plan und wies das alte Kasernengelände als Fläche für Wohnbebauung aus – was zur Gründung der Bürgerinitiative führte. Und obwohl diese mit ihrem Anliegen bei den Entscheidern meist auf Desinteresse gestoßen sei, hätten sich die engagierten Bürger nicht entmutigen lassen. „Es gehört schon viel Courage und Beständigkeit dazu, das durchzuhalten“, so Porst.

Die Bebauungspläne der Stadt scheiterten dann jedoch am Geld: Der Preis, den die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für das Kasernengelände verlangte, war der Verwaltung in Krefeld viel zu hoch. „Seitdem herrscht Funkstille. Seitens der Verwaltung jedenfalls“, so Porst. Nicht jedoch bei der Bürgerinitiative: 2018 legte diese eine 50-seitige Broschüre mit dem Titel „Verbesserung der Lebensqualität durch Aufforstung des Kasernengeländes“ vor.

Und dann kam die Diskussion um den Klimawandel – und mit ihr das Bestreben der Stadtverwaltung, Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu priorisieren. „Die Bürgerinitiative war und ist also ihrer Zeit voraus“, schlussfolgerte Porst.

„Der Bürgerinitiative Forstwald für Aufforstung Kasernengelände ist es zu verdanken, dass die Idee der Wiederaufforstung lebendig bleibt“, schloss er ab. Folge man ihr, so habe das Ziel, den Naturraum Forstwald wiederherzustellen „hohe Priorität auf der planungspolitischen Agenda unserer Stadt“.