Krefeld ist vielfältig christlich
Klaus-Norbert Kremers ist neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.
In Sachen Ökumene waren die Krefelder vor mehr als 70 Jahren schneller als andere. Schon 1946 wurde die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Krefeld gegründet. Doch die Welt bewegt sich und so stehen die Verantwortlichen heute vor ganz anderen Herausforderungen. „Ich möchte in meiner Amtszeit einen Schwerpunkt auf die Einbindung der über den klassischen Dialog evangelisch-katholisch hinausgehenden Gemeinden legen“, sagt deshalb Klaus-Norbert Kremers, neu gewählter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.
So könne man unter anderem dem durch die EU-Osterweiterung bedingten „vermehrten Zuzug orthodoxer Christen nach Krefeld Rechnung tragen“. In der Seidenstadt gibt es neben der griechisch-orthodoxen mittlerweile auch eine ukrainisch-, rumänisch- und russisch-orthodoxe Gemeinde. Letztere hat bereits ihre eigene Kirche: St. Barbara an der Wielandstraße — früher St. Franziskus.
Gleichzeitig will Kremers mit seinen für die kommenden zwei Amtsjahre formulierten Zielen auch den Reformbemühungen zum Beispiel der neuapostolischen Kirche gerecht werden. Der 55 Jahre alte Uerdinger ist selbst katholisch. Aber schon seit Jahren hat der gebürtige Kempener, abgesehen von seinem Hauptjob in der Steuerabteilung der Stadtwerke Krefeld (SWK), als Organist und Chorleiter in verschiedenen evangelischen und katholischen Gemeinden gearbeitet. Derzeit ist er an der evangelischen Markuskirche als Organist tätig.
Er selbst ist seit zwei Jahren Mitglied bei der ACK und engagierte sich dort im Vorbereitungskomitee für die „Nacht der offenen Kirchen“. Gerade erst hat er eine neue Broschüre vorbereitet und umgesetzt, die einen Überblick über alle fremdsprachigen Gottesdienste in der Stadt gibt. Sie wird gerade in allen Kirchen, verschiedenen Stadtverwaltungs-Einrichtungen und beispielsweise bei der Bahnhofsmission ausgelegt.
Bei seiner neuen Aufgabe als Vorsitzender wird er im Vorstand von Paul Keller und Reverend George Melel unterstützt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Pfarrer Manfred Bautz und Jürgen Bierhalz waren nicht mehr zur Wahl angetreten. Prämisse der ACK ist, „die Vielfalt christlichen Lebens in Krefeld sichtbar zu machen und als Bindeglied zwischen den verschiedenen Konfessionen und Kulturen zu wirken, die ökumenische Zusammenarbeit zu vertiefen und gemeinsame Gottesdienste und Aktionen zu fördern“. Außer der evangelischen und katholischen Kirche hat der Zusammenschluss zwölf weitere Mitglieder, vor allem Orthodoxe, evangelische Freikirchen und apostolische und neuapostolische Kirche.