Krefeld kämpft gegen Zugstrecke
Aktuell sind von Belgien in Richtung Niederlande und Deutschland rund 70 Güterzüge pro Tag unterwegs. Für das Jahr 2030 wird ein Anstieg des Ost-West-Güterverkehrs auf 103 Züge, bis zum Jahr 2040 auf 115 Züge pro Tag erwartet.
Wie viele davon über die Grenze nach Deutschland und damit möglicherweise auch durch Krefeld künftig fahren, ist in der neuen Machbarkeitsstudie zur sogenannten Rhein-Ruhr-Connection (3RX) laut Verwaltung nicht untersucht worden. „Die Studie ist für Krefeld ein Schlag ins Gesicht“, resümierte Jürgen Wettingfeld (CDU) gestern im Planungsausschuss.
Die SPD-Fraktion hatte im vergangenen Januar darum gebeten, die von der flämischen Regierung in Auftrag gegebene und nun fertiggestellte Machbarkeitsstudie im Hinblick auf die möglichen Konsequenzen für Krefeld auszuwerten. Laut der Ausschussvorsitzenden Gabi Schock gebe es ein inoffizielles Papier zwischen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Verantwortlichen in den Niederlanden und Belgien, die Studie und damit die unter dem Namen 3RX alternativ dargestellte Variante des Eisernen Rheins umzusetzen.
Der Rat hatte sich mit Beschluss vom 27. April 2016 für die A 52-Alternative über Mönchengladbach hinaus bis mindestens zum Anschluss an die Bahntrasse Köln-Krefeld-Duisburg (in Höhe Kaarst) und somit für eine größtmögliche Umfahrung des Krefelder Stadtgebiets ausgesprochen.
Diese Streckenführung wird in der Studie nicht berücksichtigt. Vielmehr verläuft die Strecke von Mönchengladbach aus direkt in Richtung Krefeld.
Neuen Lärmschutz wird es bei einer bestehenden Güterstrecke nicht geben. Deshalb soll mit Unterstützung des Oberbürgermeisters, der Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie Vertretern der Metropolregion Rheinland und der Euregio Rhein-Maas Nord, des Regionalrates und Vorsitzenden der Ausschüsse für Bauen und Stadtplanung eine weitreichende Stellungnahme erarbeitet werden. Damit soll die Stadt massiv Einfluss nehmen auf die künftige Routenführung des schienengebundenen Güterverkehrs.