Anti-Diskriminierungsstelle für Krefeld Ein wichtiges Zeichen
Anti-Diskriminierungsstellen gibt es schon im Bund und in vielen Bundesländern, aber auch in etwa 40 Städten und Kreisen in NRW. Dass die Gründung in Krefeld holperig anläuft, muss die Verwaltung auf ihre Kappe nehmen.
Schwarze und Schwule, Juden und Moslems, Frauen und Behinderte, Dicke und Arme: Sie alle werden täglich Opfer von Ausgrenzung, Hass oder Hetze. Leider auch in Krefeld. Die Einrichtung einer eigenen Stelle in der Stadt, die sich solcher Fälle annimmt, ist daher nur logisch. Sie kann die Betroffenen beraten und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, gleichzeitig aber – und das ist fast noch wichtiger – ein wichtiges Zeichen dafür setzen, dass solche Zustände in Krefeld nicht geduldet werden.
Die Politik ist sich mit klarer Mehrheit einig darüber gewesen, dass dies notwendig ist. Auch die CDU stört sich offenbar weniger am Sinn einer solchen Einrichtung als an den damit verbundenen Kosten: 250.000 Euro im Jahr sind für einen finanzschwache Stadt wahrlich keine Kleinigkeit. Vielleicht sollte in den kommenden Monaten nochmals genau überprüft werden, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht.
Anti-Diskriminierungsstellen gibt es schon im Bund und in vielen Bundesländern, aber auch in etwa 40 Städten und Kreisen in NRW. Dass die Gründung in Krefeld holperig anläuft, muss die Verwaltung auf ihre Kappe nehmen. Denn am Dienstag sollte der Ausschuss laut Sitzungsvorlage eigentlich nur das Konzept zur Kenntnis nehmen. Im Kleingedruckten auf Seite 14 von 15 fand sich dann aber der Hinweis, dass der Vorlage zugestimmt und dem Rat die Bereitstellung der Mittel empfohlen werden muss, ehe die nächsten Schritte erfolgen können. Das Thema ist zu wichtig für eine solch schlechte Vorbereitung.