Mercedes-Herbrand Zentrum für Nutzfahrzeuge eröffnet zur Jahreswende
Krefeld · Bauarbeiten der Herbrand-Gruppe in Fichtenhain gehen in die Schlussphase. 15 Millionen Euro werden investiert.
Am neuen Nutzfahrzeug-Kompetenzcenter von Mercedes-Herbrand in Fichtenhain gehen die im April 2018 begonnenen Arbeiten in die Schlussphase. „Die Eröffnung ist zum Jahreswechsel geplant“, berichtet Sven Ingenpaß, Marketing-Leiter des Unternehmens.
Auf dem verkehrsgünstig gelegenen Grundstück mit einer Größe von 50 000 Quadratmetern haben schon die Pflasterarbeiten begonnen. Auch der Innenausbau läuft. Der Bau der Außenfassade, des Ersatzteillagers und der neuen Fahrzeugausstellung sind weitgehend abgeschlossen. Insgesamt werden nach Auskunft von Ingenpaß rund 15 Millionen Euro investiert.
Der neue Betrieb unweit der A 44 ist auf die ganz Großen ausgelegt: Lastwagen, Omnibusse, Transporter und Wohnmobile können auf der mehr als 3000 Quadratmeter großen Werkstattfläche an der Anrather Straße gewartet werden. Selbst für drei Giga-Liner, also übergroße Lkw, gleichzeitig ist Platz. Darüber hinaus wird ein Spezial-Arbeitsplatz zur Instandhaltung von Busdächern (dort ist oft Technik verbaut) eingerichtet. Für den Fall, dass Reparaturen einmal etwas länger dauern, stehen auch zwei kostenlose Schlafräume für Fahrer zur Verfügung.
Mehr als 100 Arbeitsplätze
werden eingerichtet
Die Ausstellungshalle ist 800 Quadratmeter groß. Der Schauraum bietet Platz für aktuelle Transporter- und Reisemobil-Modelle. Außerdem ist die Aufnahme einer zusätzlichen Wohnmobilmarke geplant. Im Hof sollen mehr als 100 gebrauchte Transporter präsentiert werden.
Durch die große Grundfläche (das ursprünglich nur 32 000 Quadratmeter umfassende Gelände war durch Zukäufe vergrößert worden) können weitere Leistungen angeboten werden. So wird eine Waschanlage für Transporter eingerichtet, es gibt einen Bereich für die Fahrzeug-Aufbereitung und Pflege sowie einen Lkw- und Transporter-Vermietstützpunkt.
Am neuen Standort werden mehr als 80 Mitarbeiter der bestehenden Nutzfahrzeug-Betriebe in Krefeld und Mönchengladbach zusammengezogen. 20 neue Stellen sollen nach und nach eingerichtet werden – so unter anderem für Mitarbeiter im Service und für Auszubildende im Bereich Kfz-Mechatroniker. Die Bewerbungsphase läuft derzeit.
Der Neubau weist weitere Besonderheiten auf, so vor allem mit Blick auf die nachhaltige Energieversorgung. Fast die komplette Dachfläche wird mit etwa 1900 Photovoltaik-Modulen ausgestattet. Schon im Oktober soll die Anlage in Betrieb gehen, bis zu 590 Kilowattpeak (kWp) können dadurch erzeugt werden. Pro kWp installierte Leistung erhält man rund 950 Kilowattstunden Strom im Jahr. Zum Vergleich: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht etwa 3500 Kilowattstunden im Jahr. „Es ist davon auszugehen, dass der Leistungsbedarf des Gebäudes in den Sommermonaten durch die Anlage gedeckt wird“, heißt es bei Herbrand. Mögliche Stromüberschüsse werden ins Netz der Stadtwerke eingespeist.
Doch damit nicht genug: Auch Erdwärme wird zur Versorgung der Gebäude genutzt. Dazu ist für 42 Erdsonden jeweils 150 Meter tief gebohrt worden. Mit Hilfe von Wärmepumpen kann nun die Heizung und Klimatisierung aller Büro- und Werkstattflächen erfolgen.
Kühlung und Beheizung erfolgen über Industrieflächen- und Fußbodenheizung. Zusätzlich sind in Besprechungs- und Serverräumen Deckenkühlkassetten installiert worden. Auch diese werden über die Erdsonden versorgt. Sollte es im Winter einmal besonders kalt werden, kann zusätzlich ein Gasbrennwertkessel zum Einsatz kommen.
Nach Eröffnung des Neubaus werden die beiden alten Nutzfahrzeug-Betriebe in Krefeld (Magdeburger Straße) und Mönchengladbach (Krefelder Straße) geschlossen.