Ministerin Ina Scharrenbach besucht Krefeld Hoher Besuch im Heimatmuseum und Klärwerk am Rundweg

Krefeld · Das „Bügeleisen“ ist nun vollständig eingerichtet — pünktlich zum Besuch von Ministerin Ina Scharrenbach.

Museumsführer Dietmar Ortmanns und Heimatvereinsvorsitzender Elmar Jakubowski (v.l.) schauen sich die Exponate an.

Foto: LOTHAR STRUECKEN

Hoher Besuch im Bügeleisen: Am Donnerstag, 25. Juli, gegen 11.10 Uhr macht Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, dort im Rahmen ihrer Heimat-Tour mit dem Fahrrad Station. Sie wird dann das Uerdinger Heimat- und Industriemuseum im Haus Am Zollhof einweihen.

„Wir freuen uns, dass wir unser Museum jetzt völlig eingerichtet haben und es nun allen Uerdinger Bürgerinnen und Bürgern zugänglich machen können“, erklärt Heimatbund-Vorsitzender Elmar Jakubowski. Denn für ihn ist nicht nur die Ausstellung wichtig: „Geschichte wird von Menschen gemacht und ich möchte, dass sie nun das Bügeleisen mit Leben füllen und uns oft besuchen.“

Deshalb werden bei den kommenden Führungen durchs Haus nicht nur die Exponate gezeigt, sondern auch lebendige Geschichten aus der Historie erzählt. „So hat es einst eine Stadteroberung gegeben, weil betrunkene Wachsoldaten vergaßen, die Stadttore zu schließen“, weiß Jakubowski und lächelt. „Oft wurde auch von einem Schatz vom Obertor berichtet. Dort sollte wertvolles Diebesgut vergraben sein, was sich als falsch erwies.“ Auch über die Entstehung des Namens Uerdingen gibt es einige Histörchen zu berichten.

Die Exponate selbst sind sehenswert. Sie reichen von Gemälden, wie dem Eisgang von 1740, über alte Zunftladen – in denen die wichtigsten Dokumente und Geld der Zunft sicher aufbewahrt wurden - bis zu zwei am Rhein gefundenen Tongefäßen aus der Römerzeit. Auf letztere sind die Heimatbund-Mitglieder besonders stolz. Auch die Herbertz-Bibliothek ist ein Hingucker.

Vor etwa drei Jahren wurden die rund 1600 Bände das letzte Mal einzeln abgestaubt und die ledernen Buchrücken eingefettet. Das war beim Umzug vom Brempter Hof in die neue Bleibe, dem Bügeleisen. Seitdem steht die in dieser Geschlossenheit am Niederrhein wohl einzigartige Hausbibliothek in mehreren Vitrinen. Jetzt soll die Kostbarkeit fachgerecht aufgearbeitet und digitalisiert für die Nachwelt erhalten werden – eine Mammutaufgabe (WZ berichtete).

Die Abteilung Industriemuseum hat einen eigenen Raum. Dort ist die Gründung des ersten Chemiebetriebes durch Edmund ter Meer 1877 beschrieben. „In der Werkstatt, die an sein Wohnhaus angrenzte, stellte er Farbstoffe für Textilien der Samt- und Seidenstadt her“, berichtet Dietmar Ortmanns, der als Museumsführer agiert. 1951 übernahm die Bayer AG das Werk. „Zwei Jahre später wurde das Makrolon erfunden, ein Kunststoff, der seitdem unser tägliches Leben begleitet.“

Proben von Farben und Lacken und bunte Betonsteine erweitern neben einem Stück eingefärbtem Kunstrasen die Palette der Exponate. Dazu gibt es historisches Material in Alben und Folianten.

Jakubowski hat noch eine Nachricht zum Schluss parat: „Neben Ministerin Ina Scharrenbach hat sich auch NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper zu einem Privatbesuch angesagt.“

Auf insgesamt sechs Etappen durch die Regionen von Nordrhein-Westfalen entdeckt die Ministerin auf dem Fahrrad Land und Leute. Auf der dritten Etappe ihrer diesjährigen „Heimat-Tour“ macht sie Station in Krefeld und schaut sich dort drei Orte an. Um 9 Uhr begrüßt Oberbürgermeister Frank Meyer Ina Scharrenbach bei einem gemeinsamen Frühstück auf der Burg Linn. Von dort geht es mit dem Fahrrad weiter zur historischen Kläranlage am Rundweg 20, wo sie gegen 10.25 Uhr erwartet wird. Die dritte und letzte Station macht die Ministerin im Heimatmuseum „Bügeleisen“.