Spatenstich Neue Bürokultur am Bahnhof
Mitte · Spatenstich am Willy-Brandt-Platz für das Gebäude, in das die Autobahn GmbH im Jahr 2023 einzieht.
Engagiert am Spaten (v.l.): BOB-Vorstand Hermann Dulle, Projektinitiator Norbert Bienen, Baudezernent Marcus Beyer, Oberbürgermeister Frank Meyer, Gunther Adler, Autobahn-GmbH, Thomas Ganz, Niederlassungsleiter, BOB-Projektleiterin Mascha van Wersch und Architekt Peter Verspay.
Foto: Andreas BischofWenn dieses Foto jemals noch einmal rausgekramt wird – es behält seine historische Bedeutung. Die Dame mit den sieben Herren, alle so um die 50 Jahre jung, alle mit Mundschutz, alle mit Spaten in der Hand und alle werfen auf Kommando den Erdklumpen auf dem Spaten von sich weg. So ist das bei offiziellen Terminen. Strahlender Sonnenschein herrscht an diesem Dienstag am frühen Nachmittag und was die Dame und die Herren da am Südausgang des Hauptbahnhofes präsentieren, wird in zwei Jahren nicht weniger sein als das modernste Bürogebäude in Krefeld.
Man kann an diesem Tag, an dem sich alle bildlich auf die Schulter klopfen, weil aber Corona ist, das alles nur verbal machen, nicht umhin zu fragen? „Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das!“ lautet die simple Botschaft angelehnt an Bob, den Baumeister – jene Fernsehserie mit animierten Figuren Ende der 90er Jahre. Bau-Tausendsassa Bob, in blauer Hose und blauer Weste mit Signalstreifen, mit kariertem Hemd und gelbem Schutzhelm gekleidet, war zwar nicht vor Ort, aber irgendwie vielleicht doch in die Neuzeit gerettet.
Beyer: „An diesem Standort
hat alles zusammengepasst“
BOB heißt heute Balanced Office Building. Die BOB.Krefeld GmbH, vertreten durch den Aachener Projekt- und Produktentwickler BOB AG und die Hamburger MOUNT RealEstate Capital Partners, errichtet als Bauherrin rund 7500 Quadratmeter modernste Büroflächen nach dem nachhaltigen BOB-Serienstandard. Das Projekt entstand auf Initiative der bienen+partner Immobilien GmbH aus Mönchengladbach. Das Design stammt vom Aachener Büro Hahn Helten Architektur. Rund 360 Mitarbeitende der Autobahn GmbH, Niederlassung Rheinland, finden ab der zweiten Hälfte 2023 einen neuen attraktiven Arbeitsplatz am Willy-Brandt-Platz. Damit bündelt die Autobahn GmbH ihre bisherigen Standorte in einer perfekt angebundenen Zentrale. Personalvorstand Gunther Adler versicherte in einer launigen Ansprache sehr guter und sicherer Mieter zu sein. Schließlich sei die Autobahn GmbH zu 100 Prozent im Besitz des Bundes und da sei es egal, ob der Finanzminister Olaf Scholz oder Christian Lindner heiße. Norbert Bienen von bienen+partner hob die sehr gute Zusammenarbeit von Stadt, Planern und Entwicklern hervor. Zwei Jahre habe alles nur gedauert von der ersten Idee bis zum Spatenstich. Bienen: „Da gehen normal auch drei bis fünf Jahre ins Land.“
Planungsdezernent Marcus Beyer bezeichnete das Projekt als „große Errungenschaft für Krefeld mit hocheffizienten Arbeitsplätzen“. An diesem Standort habe alles zusammengepasst – ein bekundetes Interesse sei in der Verwaltung optimal gebündelt worden. Im Januar erfolge dann der Baubeginn auf der anderen Seite für das Jobcenter, sagte Beyer.
Für Oberbürgermeister Frank Meyer passte der strahlende Sonnenschein an diesem Tage zu seiner Gemütslage. Aus gleich mehreren Gründen, wie er sagte. Die Autobahn GmbH am Bahnhof mit bald entwickelter Mobilitätszentrale bilde ein neues Verständnis von Mobilität ab. Aus städtebaulicher Sicht verschwinde am Südausgang des Bahnhofs eine Restbrache. Zudem spiegele das moderne Bürogebäude jene Nachhaltigkeit, mit der Krefeld mit seinen Nachbarn aus Mönchengladbach, dem Kreis Viersen und Venlo die Region entwickeln und sich als Marke etablieren wolle. Bernhard Frohn von der BOB AG wollte angesichts der Pandemie den avisierten Einzugstermin nicht bestätigen, dafür aber die Tatsache, dass es das modernste Bürogebäude Krefelds werde.
