Krefeld soll sauberer werden Meyer macht die Stadt sauber
Oberbürgermeister schlägt neues Aktionspaket „Stadt. Fein“ vor. 300 000 Euro sollen 2020 investiert werden.
Krefeld muss sauberer werden. Diese Forderung war in jüngster Zeit immer häufiger zu hören. Mal klagte Christoph Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, über fehlende Mülleimer an der Hochstraße. Mal forderte die CDU eine „Reinigungskonferenz“ und legte dazu ein 20-Punkte-Konzept vor. Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) hat sich des Themas nun persönlich angenommen: Unter dem Titel „Stadt. Fein“ regt er ein ganzes Paket von Aktionen und Initiativen an, mit denen der Zustand der Grünanlagen, Plätze und Straßen, Papierkörbe, Bänke, Masten und Schaltschränke weiter verbessert werden soll. Eine veränderte Beleuchtung soll zudem dabei helfen, neue optische Akzente zu setzen.
„Die Krefelder Innenstadt hat bereits davon profitiert, dass wir bei Sicherheit und Sauberkeit seit einigen Monaten Nägel mit Köpfen machen“, sagt Frank Meyer. Das neue Aktionspaket solle ab 2020 den endgültigen Durchbruch bringen. „Wir haben lange genug darüber geredet, was uns in der City stört – jetzt ist es Zeit, die Probleme gründlich anzupacken“, so Meyer, der sich im nächsten Jahr erneut um das Amt des Oberbürgermeisters bewirbt. Er werde dem Stadtrat vorschlagen, im kommenden Haushalt 300 000 Euro für das Paket bereitzustellen, kündigte der SPD-Politiker an. Damit wären dessen sämtliche Bestandteile finanziert.
Christoph Borgmann
zeigt sich sehr zufrieden
Der Katalog sei in Zusammenarbeit mit Bürgern, Einzelhändlern und weitere Akteuren aus der Innenstadt entstanden. Er solle in das Konzept „Handeln und Helfen“ integriert werden.
Die einzelnen Punkte, die mit „Stadt. Fein“ verbessert werden sollen, stammen aus einem Maßnahmenkatalog, den die Innenstadt-Akteure im April 2019 an die Stadt herangetragen hatten. Entsprechend zufrieden zeigt sich nun Christoph Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Krefeld: „Das sind außerordentlich gute Nachrichten. Dies kann der seit längerem von uns geforderte Quantensprung in Sachen Sauberkeit werden. Es ist jedenfalls ein wichtiger Schritt, der die Innenstadt wieder zur Visitenkarte für ganz Krefeld werden lassen kann.“ Noch im April hatte Borgmann darüber geklagt, dass es ihm oft viel zu lange dauere, bis etwas in Krefeld umgesetzt werde.
Der Aktionsplan umfasst unter anderem die regelmäßige Nassreinigung der Fußgängerzone inklusive der Entfernung von Kaugummiflecken. „Dreck und Kaugummis gehören nicht auf den Boden, sondern in Mülleimer“, hatte Meier schon kurz nach der Fertigstellung des neuen Pflasters auf der Hochstraße erklärt und an alle Besucher der Innenstadt appelliert, „unser aller Wohnzimmer“ sauber zu halten. Die Mülleimer am Ostwall und in der Fußgängerzone sollen in Zukunft zweimal täglich geleert werden. Außerdem werden mindestens 100 zusätzliche Behälter aufgestellt.
Vorgesehen ist auch die regelmäßige Kontrolle und intensivere Reinigung aller Gegenstände im öffentlichen Raum, also Papierkörbe, Bänke, Fahrradständer, Poller, Masten, Schilder, Schaltschränke und Laternen. Dafür sollen zwei zusätzliche Stellen geschaffen werden.
Die neuen Mitarbeiter erhalten die Aufgabe, den Zustand der Gegenstände zu kontrollieren und Mängel beheben zu lassen. Aufkleber und Graffiti sollen entfernt werden, ebenso unansehnliche Werbung, zum Beispiel durch das großflächige Bekleben von Schaufenstern.
Schon seit Mitte November sind vier Müll-Sheriffs des Kommunalbetriebs Krefeld (KAB) in der Stadt unterwegs, um ein Auge auf Schmuddelecken, achtlos weggeworfenen Müll auf Bürgersteigen und nicht angemeldeten Sperrmüll werfen. Im Sommer werden die Bänke in der Innenstadt wöchentlich von Taubenkot gereinigt. Auch dem „Schilderwald“ wird der Kampf angesagt: Überflüssige Verkehrszeichen sollen weg.
Einen weiteren Schwerpunkt von „Stadt. Fein“ bilden die Grünanlagen. So sollen die Beete auf den vier Wällen, am Friedrichsplatz, am Neumarkt, am Schwanenmarkt, vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum und am Willy-Göldenbachs-Platz künftig saisonal bepflanzt werden. Müll in Beeten werde konsequenter beseitigt, auch Büsche und Bäume sollen regelmäßig zurück geschnitten werden. Darüber hinaus soll die Innenstadt durch eine bessere Beleuchtung attraktiver werden. In jedem Fall sollen Wahrzeichen wie die Dionysiuskirche, Meister Ponzelar und Schwanenbrunnen besser angestrahlt werden.
Die CDU ist zufrieden mit der Anküdigung Meyers: „Er folgt endlich unseren Forderungen“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Jürgen Wettingfeld.