Zum Tod des Modeschöpfers Krefelder Erinnerungen an Pierre Cardin

Krefeld · Pierre Cardin war 1966 in Krefeld das erste „Goldene Spinnrad“ verliehen worden. Jetzt ist der Modeschöpfer im Alter von 98 Jahren gestorben.

 Pierre Cardin mit dem Goldenen Spinnrad, das der Krefelder Goldschmied Carl Kammen gefertigt hatte. Das Foto der Preisverleihung machte 1966 Karl-Heinz Lengwenings.

Pierre Cardin mit dem Goldenen Spinnrad, das der Krefelder Goldschmied Carl Kammen gefertigt hatte. Das Foto der Preisverleihung machte 1966 Karl-Heinz Lengwenings.

Foto: NN

Im Alter von 98 Jahren ist der französische Modeschöpfer Pierre Cardin gestorben. Der Miterfinder der futuristischen Mode der frühen 1960er Jahre war der erste Preisträger des Krefelder „Mode-Oscars“: Am 25. November 1966 wurde ihm in der Samt- und Seidenstadt das „Goldene Spinnrad“ verliehen – für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des internationalen Modedesigns. Krefelder Textilunternehmen erwirtschafteten damals einen Jahresumsatz von 3,3 Milliarden Mark, das Selbstbewusstsein als Modestadt drückte der neue Preis aus. Spätere Preisträger waren unter anderem Karl Lagerfeld (1973) und Wolfgang Joop (1984). Das „Goldene Spinnrad“ wurde zuletzt 1997 vergeben.

Eine Gala plus Modenschau im „Krefelder Hof“ mit Modellen von Pierre Cardin waren 1966 die Höhepunkte der Veranstaltung. Das Krefelder Haus der Seidenkultur hat daran 2016 mit einer Ausstellung erinnert. 1994 kam Cardin erneut nach Krefeld, als er mit der „Goldenen Seidenschleife" ausgezeichnet wurde. Der Couturier begrüßte aus diesem Anlass den Mut, mit der größten Straßenmodenschau der Welt die Mode dorthin zu bringen, wo sie ihre Wurzeln habe: „Auf die Straße!" WD