Gericht Trio soll Senioren bestohlen haben

Krefeld · In mehr als 19 Fällen sollen drei Männer Senioren bestohlen haben - unter anderem geht es vor Gericht um ein Sparbuch mit 80.000 Euro.

Die Angeklagten schwiegen zum Prozessauftakt.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Mehr als 19-mal sollen drei Angeklagte (25,26 und 32) aus Krefeld und Bergheim Senioren bestohlen haben. Dafür müssen sie sich seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten. Das ist womöglich nur die Spitze des Eisbergs. Einige mutmaßliche Taten mussten bereits im Ermittlungsstadium eingestellt werden, weil die Opfer dement waren oder die Täter nicht beschreiben konnten.

Die Angeklagten schwiegen zum Prozessauftakt. Direkt nach der Anklageverlesung zogen sich die beteiligten Juristen zu einem so genannten „Rechtsgespräch“ zurück. Dabei kann es zum Beispiel zu einer Verständigung dergestalt kommen, dass das Gericht bei Geständnissen ein Strafmaß in den Raum stellt. Es kann aber genauso gut ergebnislos verlaufen. Antworten wird es erst zum nächsten Prozesstermin geben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, dass sie sich im Dezember des letzten Jahres zu einer Bande zusammengeschlossen haben und Senioren mit Trickdiebstählen um ihr Erspartes gebracht haben sollen. Die Angeklagten sollen dabei arbeitsteilig vorgegangen sein. Einer habe die beiden anderen zu den jeweiligen Tatorten gefahren und in näherer Umgebung fluchtbereit mit dem Auto gewartet. Die zwei anderen hätten sich sodann in Treppenhäuser von Mehrfamilienhäusern begeben, dort vorzugsweise bei älteren Bewohnern des Hauses geklingelt und diesen gegenüber vorgegeben, einen Nachbarn besuchen zu wollen. Da sie den angeblichen Nachbarn nicht angetroffen hätten, sollen sie versucht haben, bei den älteren Menschen Einlass zu erhalten, um vorgeblich eine Nachricht für den Nachbarn zu hinterlassen. Sobald sie in der Wohnung waren, habe einer der Angeklagten den Wohnungsbewohner abgelenkt, während der andere Täter die Wohnung nach Stehlenswertem durchsucht habe.

Die Angeklagten könnten dabei auch als Handwerker getarnt gewesen sein, die sich zum Beispiel als Mitarbeiter der SWK ausgegeben haben. Statt aber defekte Wasseranschlüsse zu reparieren, sollen sie Wertgegenstände eingesteckt haben.

Bis Mai 2019 sollen sie so Bargeld, Sparbücher und Schmuck erbeutet haben. Die Opfer waren zum Teil deutlich über 80 Jahre alt. Die Anklage geht davon aus, dass unter anderem ein Sparbuch mit über 80 000 Euro entwendet wurde. sp