Klimaschutz Politiker messen dem Klimaschutz mehr Bedeutung bei

Krefeld. · Es soll ein Konzept geben, das die ganze Stadt umfasst. Darin soll auch auf Sonnenenergie gesetzt werden.

Im Umweltausschuss wurden Projekte zum Schutz der Insekten vorgestellt, unklar ist, ob diese auch umgesetzt werden können.

Im Umweltausschuss wurden Projekte zum Schutz der Insekten vorgestellt, unklar ist, ob diese auch umgesetzt werden können.

Foto: dpa/Holger Hollemann

Der Schutz der Insekten in Krefeld war beim Umweltausschuss Thema. „Das Insektensterben ist dramatisch“, urteilt Stefan Röder vom Initiativkreis. Die Insekten-Population sei in den vergangenen 28 Jahren um knapp 80 Prozent zurückgegangen. Die Folge: „Das Insektensterben drohe, die Natur aus dem Gleichgewicht zu bringen“, erklärt Röder. „Beispielsweise werden Äpfel durch die Bestäubung der Bienen größer.“ „Jedoch haben es die Honigbienen leider nicht leicht zu überleben.“

Schuld daran seien Pestizide und Varroamilben, welche als Parasiten an Honigbienen leben. „Ich hatte drei Bienenvölker und im zehnten Jahr sind die Bienen einfach im Winter geblieben“, fügt der Imker hinzu. Was man dagegen tun kann? „Die Initiative ,Deutschland summt’ soll die Bürger dazu bewegen, durch das Schaffen neuer Lebensräume für Bienen, dem Aussterben entgegenzuwirken.

„Das pädagogische Projekt ,Bienen machen Schule’ soll Kinder dazu bewegen, auf die Umwelt, insbesondere der Bienen-Population, zu achten“, erklärt die Sprecherin des Initiativkreises Carla Stomps. „Mehrere Schulen haben bereits großes Interesse gezeigt“, weiß Röder. Das Projekt soll das Umwelt-Interesse spielerisch wecken und die Angst vor Bienen abbauen.

Der einzige Haken an dem Projekt sei laut Verwaltung die fehlende Zeit. Die Schulen seien auf arbeitsintensive und persönliche Unterstützung von einem Fachmann angewiesen. In Arbeitsgruppen soll der Schutz der Insekten weiter diskutiert und offene Fragen geklärt werden.

Stadt bewirbt sich
für Projekt der Bundesstiftung

Des weiteren diskutierten die Politiker das Thema „Krefeld Klima 2030‘“. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wünscht sich ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt. Bereits heute sei erkennbar, dass sich extreme Wetterereignisse und Hitzewellen häufen, welche die städtischen Strahlungs- und Wärmeinseleffekte temporär verstärken. Um die Lebensqualität der Bürger und das Klima zu sichern, soll die technische und planerische Anpassung der Infrastruktur und der Grüngestaltung an das Stadtklima diskutiert werden. Auch die Aktivitäten zur Förderung der Elektromobilität im Stadtgebiet sei wichtig für die Zukunft.

Die Stadt Krefeld sei derzeit dabei, Klimaschutzaktivitäten auf das gesamte Stadtgebiet auszudehnen. Das Klimaschutzkonzept soll sich dem annehmen und Pläne umsetzen. Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen seien auch die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels ein großes Thema. Der Antrag wurde vom Ausschuss beschlossen.

Der anschließende Masterplan Klimaschutz für die Stadt Krefeld der Kreishandwerkerschaft Niederrhein und der Stadt Krefeld baut auf das Klimaschutzkonzept auf. Es haben bereits Gespräche mit der Kreishandwerkerschaft stattgefunden. Im Vordergrund des Masterplans sollen die neue Mobilität und die Sonnenenergie stehen. Des weiteren hat sich die Stadt Krefeld um die Teilnahme am Projekt „Modernisierungsbündnis“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) beworben. Die Entscheidung wird dem Fachbereich Umwelt ab Oktober mitgeteilt. Zum Masterplan Klimaschutz für Krefeld gehöre laut der Ausschuss-Versammlung auch der Beitritt zum Klimabündnis. Knapp 104 Städte in NRW seien bereits Mitglied im Bündnis.

Das Klima-Bündnis ist das weltweit größte Städtenetzwerk, das sich dem Klimaschutz widmet und es sich als das einzige, konkrete Ziel setzt. Die konkreten Ziele zu Gunsten der Umwelt lauten: Die Verminderung der CO2-Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent sowie die Senkung der Emissionen auf 2,5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Einwohner und Jahr. Energieeinsparungen, die Energieeffizienz und erneuerbare Energien sollen verstärkt werden. Der Antrag wurde vom Ausschuss beschlossen.