Hallensport in den Ferien Krefeld zahlt 50 000 Euro für Corona-Reinigung in Sporthallen
Krefeld · Die Türen von Krefelds kleinen und großen Sporthallen bleiben zunächst noch geschlossen - weil die Stadt die in Zeiten von Corona vorgeschriebene Reinigung noch nicht gewährleisten konnte. Dabei gibt es zahlreiche Anfragen.
Die Sportler in Krefeld mussten in der ersten Ferienwoche eine bittere Pille schlucken. Weil die Stadt die in Zeiten von Corona vorgeschriebene tägliche Reinigung von Hallen für die erste Woche nicht gewährleisten konnte, bleiben die Türen von Krefelds kleinen und großen Sporthallen noch bis zum kommenden Montag geschlossen. „Wir gehen davon aus, dass wir ab der zweiten Ferienwoche den Betrieb dann wieder ermöglichen können“, sagt Sportamtsleiter Oliver Klostermann. Fünf von sechs Wochen würde dann für Handballer, Fechter oder Skaterhockey-Spieler die Möglichkeit bestehen, dem eigenen Hobby in den Ferien nachzugehen. „Wir hatten für die Sommerferien insgesamt 44 Hallenanfragen von mehr als 30 Vereinen. Die Sportler mussten in den vergangenen Monaten häufig verzichten, gerade deshalb wollen wir es jetzt möglich machen, dass auch in den Sommerferien in unseren Hallen Sport getrieben werden kann“, erklärt Krefelds Sportamtsleiter.
Krefelds Sportler stehen
in den Startlöchern
Das funktioniert aber nur, wenn die Stadt eine tägliche Reinigung nachweisen und gewährleisten kann. Die standardisierten Vertragsverhältnisse mit Reinigungsunternehmen würden aber größtenteils nur Arbeiten in der Schulzeit abdecken, heißt es dazu aus dem Rathaus. Also musste für die Ferienzeit nachverhandelt werden.
Die Kosten werden in der Verwaltung grob auf rund 50 000 Euro geschätzt für die zusätzliche Reinigungsleistung. 10 000 Euro pro Reinigung pro Ferienwoche. Pro Jahr sollen die jährlichen Reinigungskosten für die Krefelder Sporthallen laut Klostermann eine Million Euro betragen. Sportdezernent Markus Schön geht davon aus, dass die Verträge ab Montag Gültigkeit besitzen und die Sportler dann loslegen können.
Handball, Basketball, Turnen, Leichtathletik, aber auch Fechten und Skaterhockey: Die Liste derer, die mit den Sportschuhen scharren, ist lang. Wie viele Hallen ab Montag insgesamt geöffnet werden, ist nicht klar. 44 Hallenanfragen gibt es offiziell. Da sich in Krefeld unter den 81 Sporthallen auch Zwei- oder Dreifachhallen befinden, könne noch nicht abschließend gesagt werden, wie viele Hallen geöffnet, lediglich wie viele Hallenfläche gebraucht werden.
Neben der täglichen Reinigung müsse laut Klostermann aber auch immer ein Hausmeister zur Verfügung stehen, der den Sportvereinen den Zutritt zur jeweiligen Anlage ermöglicht. „Da die Kollegen größtenteils auch in den Ferien ihren Urlaub nehmen, muss das auf kurzem Dienstweg geklärt werden“, hält Klostermann fest.
DJK Oppum: Halle noch bis
zum 27. Juli geschlossen
Wie drängend die Hallenzeiten benötigt werden, erklärt beispielsweise Hans-Joachim Hofer, Ehrenvorsitzender Handball der DJK Oppum: „Gerade die Kinder haben in der Coronazeit unter dem mangelnden Bewegungsdrang gelitten. Ich sehe sogar die Gefahr, dass Kinder zu Sportarten abwandern, wo der Sport einfach schon möglich ist, wie beim Fußball.“
Der Verein befinde sich, was den Nachwuchs angeht, in einer Art Wartestellung. Hofer bemängelt, dass die eigentlich zugesagte Hallenbelegung in der ersten Ferienwoche durch die Verwaltung kurzfristig am vergangenen Freitag wieder zurückgenommen wurde. „Unsere Übungsleiter standen bereit. Den Eltern ist dieses Hin und Her kaum zu vermitteln.“ Die Jugendlichen des DJK sollten in der Engelbert-Hess-Halle spielen. Doch nach Informationen des Vereins bleibt die Anlage bis zum 27. Juli zu. Im Sportamt konnte man dazu keine Auskunft geben. Laut Klostermann seien regulär nur die Turnhallen Lübecker Weg, Girmesgath und Neuer Weg aufgrund von Bauarbeiten geschlossen.