Kreisparteitag mit Neuwahlen CDU: Blondin will „mehr Markenkern“
Krefeld · Beim Kreisparteitag der CDU im Saal Gietz machte der mit knapp 80 Prozent Ja-Stimmen wiedergewählte Vorsitzende auch Kampfansagen in Richtung von Oberbürgermeister Frank Meyer.
In der Krefelder CDU wird personell Kontinuität groß geschrieben. So war es auch kein Wunder, dass es bei den Vorstandswahlen auf dem Kreisparteitag am Freitagabend in der Gaststätte „Gietz“ in Fischeln keine Kampfkandidaturen an der Spitze gab. Marc Blondin, seit Ende 2012 Parteivorsitzender, kann ebenso weiter machen wie seine Stellvertreter(in) Kerstin Radomski und Stefan Galke. Blondin erhielt von den 80 stimmberechtigten Delegierten 63 Ja-Stimmen, bei zehn Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen, das entspricht etwa 79 Prozent Zustimmung. Radomski erhielt 71 und Galke 67 Ja-Stimmen.
Was er mit der CDU vorhat, das machte Blondin unmissverständlich klar: Bei der Kommunalwahl 2025 sollen die Christdemokraten wieder der bestimmende Machtfaktor werden – im OB-Büro und im Stadtrat. Etwas überraschend kündigte der Landtagsabgeordnete und Ratsherr an, dass schon in „den kommenden Wochen“ die Personalentscheidung „für ganz vorne“ getroffen werde, sprich: den oder die Herausforderin von SPD-Amtsinhaber Frank Meyer aufzustellen. Den nannte Blondin in seiner Generalabrechnung mit der Stadtregierung namentlich nur ganz selten. In Anspielung auf den „Möglichmacher“ sagte er: „Die Realität sieht anders aus: Alles ist möglich – aber nichts wird zu Ende gebracht.“ Krefeld werde leider nicht gut geführt, die Verwaltungsspitze verzettele sich in zu vielen Initiativen und Projekten, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein Resultat seien miserable Radwege und viele holprige Straßen.
Die CDU wiederum müsse in Krefeld wieder mehr zu einer „profilierten Marke“ werden, mit einem klaren Markenkern, sagte Blondin. Dazu zählt für ihn vor allem der Bereich Sicherheit und Ordnung. Es dürfe keine rechtsfreien Räume geben – und auch keine Orte, an denen unbehelligt mit Drogen gedealt werden könne. Blondin: „Wir geben keinen Platz, keine Straße in Krefeld auf.“
Scharf wandte sich der CDU-Chef auch gegen offenbar konkreter werdende Pläne, die Zahl der Stadtbezirke deutlich zu reduzieren. So zerstöre man gewachsene Strukturen und Identitäten in den Bezirken. Mit der CDU sei höchstens eine Reduzierung von neun auf sechs Bezirksvertretungen machbar.