Neue Veranstaltungshalle in Krefeld Kesselhaus gilt als 1a-Lösung

Krefeld · Die Stadtspitze sieht das Kesselhaus an der Girmesgath als die beste Lösung, um eine neue Veranstaltungshalle für Krefeld zu gestalten. Dafür ist allerdings ein Umbau nötig.

Foto: Heinrich Böll Architekten

Die Stadtspitze favorisiert das Kesselhaus im Mies-van-der-Rohe-Businesspark an der Girmesgath als beste Lösung für die Schaffung einer neuen Veranstaltungshalle. Ein direkt an das ehemalige Kesselhaus anschließender Neubau soll so groß dimensioniert und akustisch so ausgestattet werden, dass dort auch klassische Sinfoniekonzerte stattfinden können. Dafür wird die Deckenhöhe um 2,50 Meter auf 12,80 Meter angehoben. Das ist der Kern des Vorschlags, den Oberbürgermeister Frank Meyer, Planungsdezernent Marcus Beyer und Rachid Jaghou, der Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, am Freitag im Detail vorgestellt haben.

Die Stadtregierung wird in der Ratssitzung am 10. Mai entsprechende Verwaltungsvorlagen (öffentliche und vertrauliche) zur Beratung einbringen. Entscheiden soll der Rat dann in der Sitzung am 20. Juni.

Nachdem anfangs ein Privatinvestor (Wolf-Dieter Leendertz vom Businesspark) das Großprojekt realisieren sollte, stand später ein Leasingmodell durch die Stadt im Raum. Beides hat sich aus wirtschaftlichen Gründen zerschlagen, denn nunmehr will die Stadt das Grundstück und Gebäude von Leendertz kaufen. Die Gesamtinvestition liege nach derzeitigen Berechnungen bei 111 Millionen Euro. Der Bau soll dann vom Essener Immobilien-Entwickler Kölbl Kruse, der 2022 schon als Partner von Leendertz eingestiegen war, im Auftrag der Stadt realisiert werden. Die Fertigstellung wird für August 2029 angepeilt.

Umfassend geprüft hatte die Stadt insgesamt vier Varianten für eine neue Veranstaltungshalle. Die Sanierung des maroden Seidenweberhauses; Abriss Seidenweberhaus und Neubau einer Halle am gleichen Platz; Um- und Anbau des Kesselhauses ohne Ertüchtigung für Orchesterkonzerte. Und die zuvor skizzierte große Kesselhaus-Lösung. Gegen die Sanierung des Seidenweberhauses und gegen einen Ersatz-Neubau sprechen aus Sicht der Stadt sowohl weitaus höhere Kosten von 180 Millionen Euro als auch eine längere Realisierungsdauer: Das Seidenweberhaus wäre danach erst 2032 saniert, ein Neubau auf dem Theaterplatz sogar erst 2033 fertig.