Krefelder Design „pixelt“ TV-Shows
Kombinationen aus Stoffelementen und LEDs und Textiles, auf das Bilder projiziert werden, sind die Spezialität von Airformance Design.
Pixel, das sind normalerweise die einzelnen Farbwerte einer digitalen Rastergrafik, also die Farbpunkte, die auf Fernsehern oder Computern gemeinsam das Bild erzeugen. Bei der Firma Airformance Design, seit nunmehr zehn Jahren in Krefeld, sind Pixel etwas Anderes: dekorative Elemente aus Stoff im Zusammenspiel mit LED-Elementen. Sie sind eine neue Kreation des Design-Ateliers, das im Gebäude einer alten Möbelstoffweberei an der Kuhleshütte Ideen entwickelt, die schon mehrere tausend Menschen gesehen haben.
Denn die Stoffelemente, die das siebenköpfige Team von Diplom-Designern, einem Gestalter für visuelles Marketing, einem Diplom-Ingenieur und „der Frau an der Nähmaschine“ entwickelt und baut, sind regelmäßig in TV-Studios zu sehen, zum Beispiel bei der beliebten Kinderratesendung „1, 2 oder 3“, oder auf Bühnen wie bei der Tour der „Die Fantastischen Vier“ oder „Digitalism“. Eine Kollektion an Mietobjekten wird immer wieder für Events und Messen gebucht.
Jüngstes Beispiel für einen Einsatz der Krefelder war der Felix Award. Bei der Veranstaltung werden jedes Jahr die besten Sportler in NRW geehrt. In der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle wurde die Bühne mit den Kreationen der Experten für textilen Leichtbau aus Krefeld gestaltet. „Wir arbeiten eng mit Lichtdesignern zusammen, die — wie beim Felix Award — die Stoffobjekte als Projektionsflächen nutzen“, sagen die Firmengründer Frank Schwiemann und Christine Schwarting. „So entstehen atmosphärische Bilder, die den Rahmen der Veranstaltung maßgeblich bereiten.“ Bei der aktuellen Preisverleihung wurde die 18 Meter breite Bühne mit 24 weißen 3D-Objekten (jeweils 1,5 Meter mal 1,5 Meter) ausgestattet. Das Gesamtkonzept für das Bühnendesign stammte von JKR Events aus Essen. „Dass unser neues Objekt-System beim Felix Award erstmalig eingesetzt wurde, war ein aufregender Moment, auch für uns“, sagt Inhaberin und Designerin Christine Schwarting.
Das Besondere am Pixel-Design sei seine Flexibilität. Flache Profile drücken den Stretchstoff aus der Fläche heraus. Es entstehen 3D-Körper. „Daraus ergibt sich eine Fülle neuer Gestaltungsmöglichkeiten“, so Schwarting.
Es gibt vier wesentliche Enstehungsgeschichten von Airformance-Objekten. Dabei entwickeln sich viele Entwürfe aus dem Material heraus.
In Experimenten wird beispielsweise ausprobiert, was ein Stoff so alles kann. Manchmal birgt er Eigenschaften, die eine bestimmte Form geradezu fordern.
Anhand konkreter Modelle wird dann eine Form herausgearbeitet. Handwerklich geht es zu, es wird am Computer gezeichnet, Stoffe werden zugeschnitten und genäht, Aluminium wird gebogen, gesägt und verschraubt.
Die Wurzeln der Firma liegen im Drachenbau. Bereits in ihrer Kindheit bauten die späteren Airformance-Gründer Schwiemann und Schwarting Flugdrachen aus Stoff. Die Faszination hielt an, und so wurden sie wegen ihrer Kreationen zu Drachenfesten rund um den Globus eingeladen. „In dieser Zeit begann die Auseinandersetzung mit leichten Stabkonstruktionen in Verbindung mit Stoff.“ Sie hätten das Potenzial erkannt, nach dem Studium das Thema in Innenräume transportieret. Zunächst mit künstlerischen Werken und der Umsetzung von Ausstellungen. Später mit einer eigenen Design-Kollektion.