Krefelder Drogen-Ring verkauft in großem Stil

Angeklagte sollen vor allem in der City mit Kokain gedealt haben.

Kokain scheint in Krefeld eine gefragte Droge zu sein. (Symbolbild)

Foto: David Ebener

Im Prozess um einen Kokainhändlerring gab am Donnerstag ein Krefelder Polizist vor dem Landgericht einen Einblick in die Ermittlungen gegen die fünf Angeklagten im Alter von 24 bis 41 Jahren. „Im August 2016 bekamen wir von einer Vertrauensperson den Hinweis, dass eine Gruppe von Albanern in Krefeld mit Drogen handelt.“ Die Dealer sollten zwischen 2000 und 3000 Euro am Tag umsetzen.

Vom Informanten erhielten die Ermittler außerdem die Nummer eines Handys, welches für den Drogenverkauf eingesetzt wurde. Außerdem konnten damals schon drei der heutigen Angeklagten identifiziert werden. Nach dem Tipp legte sich die Polizei auf die Lauer. Mitte September zapften Ermittler das Telefon an. „Ab dem ersten Tag konnten wir schon feststellen, dass es sich offensichtlich um ein Arbeitshandy handelte“, sagte der Beamte im Zeugenstand. Es habe immer nur kurze Gespräche gegeben: „Hallo, wie geht’s? Kann ich kommen? Wo bist du?“ Bis zu 120 Kontakte und Kontaktversuche habe es pro Tag gegeben. Die Ermittler schätzen, dass sich daraus 50 bis 60 Treffen ergeben hätten.

Hauptumschlagsorte seien die Breite Straße/Lindenstraße, das Hansa Centrum und Umgebung gewesen. Mit der Zeit wurden die Handys gewechselt. Auch diese Telefone überwachte die Polizei. Später stattete sie ein als Kurierfahrzeug genutztes Auto mit einem Peilsender aus. So wurde auch eine Depotwohnung am Nordwall entdeckt. Dort griff die Polizei im Februar zu. Als drei Angeklagte gerade das Mehrfamilienhaus verließen, wurden sie festgenommen. Einen vierten stellten sie in der Wohnung. Die Beamten fanden bei den Männern und in der Wohnung größere Mengen Kokain.

Bis Februar sollen mehr als 2,3 Kilogramm Kokain vor allem in der Innenstadt verkauft worden sein. Das haben auch die Angeklagten zum größten Teil bereits eingeräumt.