Ehrenamtskarte Krefelder Ehrenamtler werden belohnt
Beschlossen: Menschen, die sich für andere einsetzen, kommen mit der Ehrenamtskarte günstiger in Museum, Zoo oder Schwimmbad.
Krefeld. Schöne Worte und ein Klaps auf die Schulter sind gut. „Aber auf Dauer ist dies als Dank für die ehrenamtlich tätigen Krefelder zu wenig“, findet Oberbürgermeister Frank Meyer. Deshalb soll und wird der Rat heute über die Einrichtung der Ehrenamtskarte in Form einer gelben Scheckkarte beschließen und damit ein Signal der Anerkennung für freiwilliges Engagement und das Übernehmen sozialer Verantwortung setzen. „Ehrensache“ steht darauf.
„Landesweit gibt es für die engagierten Menschen über 4000 Vergünstigungen“, berichtet er weiter. Denn viele Städte haben bereits die Ehrenamtskarte eingeführt. „Es gibt sie nur nicht für unsere Krefelder. Das ist unbefriedigend.“ Schon in der vergangenen Ratsperiode sei der Grundsatzbeschluss gefasst worden, der nun bestätigt werden müsse. Die Inhaber der Karte können zukünftig in Krefeld und landesweit in Nordrhein-Westfalen Vergünstigungen und Angebote öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen nutzen. Anspruchsberechtigt sind Krefelder Bürger, die sich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahresdurchschnitt ohne Aufwandsentschädigung in einem Verein, in einer gemeinnützigen Einrichtung oder auch in einer freien Initiative engagieren.
Frank Meyer, Oberbürgermeister, dazu, dass andere Städte die Karte schon längst eingeführt haben
Das bedeutet, dass ein Krefelder Karteninhaber in Düsseldorf beim Apollo-Theaterbesuch 30, dort auf VHS-Kurse, im Capitol und in den Kunstmuseen 20 Prozent Ermäßigung bekommt. Dazu darf er bis zu drei Begleitpersonen mitnehmen. In Krefeld soll der Rabatt beim Museums-, Theater-, Zoo- und Sportstättenbesuch zunächst zehn Prozent betragen. Meyer: „Die Karte wird jetzt für zwei Jahre eingeführt, der Rat beschließt anschließend über eine Verlängerung. Ein Bericht soll zwischendurch den Stand der Dinge erläutern.“
Es wird geschätzt, das in dem angegebenen Zeitraum etwa 800 Stück vergeben werden. Die Krefelder sind in Sachen Ehrenamt gut unterwegs und breit aufgestellt. Man denke an die engagierten Helfer in Flüchtlingsrat und -hilfe, erklärt Meyer weiter. „Es gibt tausende Leute, die bei den Hausaufgaben helfen, die aktiv dabei sind in Sport, Kultur, Kirche und Soziales. Ohne sie würde das Gemeinwesen zusammenbrechen. Sie verdienen mehr als einen Händedruck.“ Es gelte jedoch, nicht nur „Danke“ zu sagen, sondern auch andere dafür zu begeistern. „Hohe soziale Anerkennung kann Spaß machen.“
Die Ehrenamtskarte wird im städtischen Bereich Umwelt, Grünflächen, Sport und Gesundheit angesiedelt. Der zuständige Dezernent, Thomas Visser, hat den Startschuss auf den 1. März terminiert. Zuständig für die operative Umsetzung ist das Freiwilligenzentrum. Von dort werden Aufgaben wie die Akquise der Partner oder die Ausstellung der Ausweise erfolgen. Koordinator Hans-Dieter Schreer sagt: „Die Ehrenamtskarte ist eine gute Sache und das i-Tüpfelchen für die Wertschätzung der Ehrenamtler. Wir beschäftigen uns seit 15 Jahren damit.“
Frank Meyer
Visser ergänzt: „Das Land NRW stellt hierfür eine Anschubfinanzierung in Höhe von zurzeit 3000 Euro zur Verfügung.“ Heinz-Gerd Stroecks, Repräsentant vom Sponsor Sparda-Bank, kennt sich mit dem Thema aus: „Überall dort, wo wir eine Filiale haben, kümmern wir uns um die Ehrenamtskarte. Es ist eine Exklusivkarte der Stadt, die nicht jeder bekommt.“ Dass die Kosten für die Kommunen zu groß werden, sei nicht zu befürchten. „Meistens besuchen die engagierten Menschen die Einrichtungen in ihrer Stadt.“ Es sei wahrscheinlich, dass sich die Vereinsvorstände um Karten-Antrag, -vermittlung und feierliche Übergabe, vielleicht bei einer Jahreshauptversammlung, kümmerten. „Es ist ein tolles Instrument für die Stadt und den Verein.“