Krefeld Krefelder Flüchtlingsfamilie erhält Hassbriefe
Unbekannte werfen Drohschriften gegen Flüchtlinge in einen Briefkasten in Krefeld. Der Staatsschutz nimmt die Ermittlungen auf.
Krefeld. Eine Familie aus Syrien hat vergangene Woche zwei beleidigende Briefe mit bedrohlichem Inhalt erhalten. Die beiden Schriftstücke wurden von Unbekannten in den Briefkasten der Familie an der Hülser Straße geworfen. Das berichtet Michel Tribalet, der die Familie seit ihrer Ankunft in Krefeld vor zwei Jahren als ehrenamtlicher Flüchtlingsbetreuer betreut und ihnen im Alltag hilft. „Sie haben natürlich Angst“, sagt er. Denn die Inhalte der beiden Textseiten klingen bedrohlich. Die Briefe sind adressiert an „Die Kanaken“ und beinhalten Sätze wie „Wir hassen Euch“ oder „Raus hier!“ und „Dreckspack raus“. Die Wörter Raus und Euch sind von dem anonymen Verfasser unterstrichen.
Die fünfköpfige Familie hat mit Unterstützung ihrer Vermieterin Anzeige bei der Polizei gegen anonym wegen Beleidigung erstattet. Aufgrund der fremdenfeindlichen Formulierungen hat der Staatsschutz laut Aussage einer Polizeisprecherin die Ermittlungen aufgenommen.
Michel Tribalet war es wichtig, den Vorfall öffentlich zu machen. Deshalb wandte er sich an die Westdeutsche Zeitung. „So etwas darf man nicht unter den Tisch kehren“, findet er. Die Familie, die aus Vater, Mutter und drei minderjährigen Kindern besteht, lebt laut dem ehrenamtlichen Betreuer der Flüchtlingshilfe in Hüls seit zwei Jahren in Deutschland und wohnt seit 20 Monaten in ihrer Wohnung an der Hülser Straße. hoss