Aktion für Ausbildungsplätze
Arbeitsamt, IHK und Kreishandwerkerschaft werben gemeinsam.
Die Vorstellung des Arbeitsmarktberichts für Oktober stand gestern ganz im Zeichen des gemeinsamen Werbens bei Industrie, Handel und Gewerbe für mehr Ausbildungsplätze. So richteten Arbeitsagenturchef Dirk Strangfeld, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Klaus Koralewski, einmütig Appelle an die Unternehmer, ihre Angebote zu erhöhen. Die Bitte richtet sich auch an Eltern, ihre Kinder bei der Suche nach einer geeigneten Ausbildung zu unterstützen und an Jugendliche, sich nicht auf ihren Traumberuf zu versteifen, sondern Alternativen in Erwägung zu ziehen.
Insgesamt sei die Lehrstellenvermittlung in Krefeld und im Kreis Viersen gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben, stellte Steinmetz fest. Er berichtet von fast 4340 neuen Ausbildungsverträgen im IHK-Bezirk Niederrhein zum Stichtag 30. November — das entspricht Vorjahresniveau. Davon entfallen 1053 Verträge auf Krefeld und 795 auf den Kreis Viersen, der Rest auf Mönchengladbach und Neuss. Angesichts rückläufiger Schulabgänger- und Bewerberzahlen sowie mehr Studierender sei dies zufriedenstellend — mehr aber auch nicht.
Koralewski zeigte sich erfreut über den Anstieg gegenüber dem Vorjahr um fast zehn Prozent auf 1504 neue Lehrverträge im Handwerk am Niederrhein, wovon 933 auf Krefeld und den Kreis Viersen entfallen. Trotz der erfreulichen Zunahme der Neuabschlüsse seien aber noch nicht genug Ausbildungsplätze im Handwerk besetzt, sagt er und verweist auf die Speeddating-Veranstaltung von Betrieben am 18. November. Dort können sich junge Bewerber in jeweils zehnminütigen Gesprächen bei verschiedenen Betrieben vorstellen.
Bei der Agentur für Arbeit haben sich laut Strangfeld zum Stichtag 4357 Bewerber bei der Berufsberatung im Agenturbezirk Krefeld und Kreis Viersen gemeldet — ein leichter Rückgang von 0,6 Prozent. Ihnen standen gut 3000 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber, das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent. 464 Jugendliche — und damit 73 weniger als in 2016 — suchen noch eine Ausbildungsstelle. Die Arbeitgeber bieten noch 205 Stellen an.
„Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern alle Anstrengungen unternehmen, diese Jugendlichen auf die freien Ausbildungsplätze zu vermitteln“, sagt Strangfeld und bietet den Betrieben ausbildungsbegleitende Hilfen sowie den Auszubildenden Nachhilfe für die Berufsschule an.
Unbesetzte Stellen gibt es etwa noch bei Verkäufern, speziell für Lebensmittel, bei Köchen, Friseuren und zahnmedizinischen Fachangestellten, außerdem bei Software-Entwicklern, Fahrradmonteuren, Tierpflegern und Maurern. Auch im Hochbau und in der Gastronomie sind noch Ausbildungsstellen frei.