Politik Grüne verweigern Kämmerer Wiederwahl
Krefeld · Enthaltung bei Amtszeitverlängerung von Ulrich Cyprian sorgt für Ärger im Rat.
Vorweg: Die Voraussetzungen für eine Verlagerung von 650 Verwaltungsmitarbeitern auf den Theaterplatz oder den Willy-Brandt-Platz sind geschaffen. Das bietet Flexibilität im Umgang mit den Sorgenkindern Stadthaus und Seidenweberhaus. Für die vielleicht größte Überraschung im Rat sorgen die Grünen. Sie wollen die Wiederwahl des Kämmerers nicht mittragen. Nicht, dass sie etwas gegen Ulrich Cyprian hätten. Es gehe Fraktionschefin Heidi Matthias um die Art und Weise, wie Cyprian von den beiden großen Fraktionen SPD und CDU erst vor einigen Tagen auf die Tagesordnung geschubst worden war und damit als gemachte Sache präsentiert worden sei. „So geht das nicht“, ärgert sich Matthias.
Man hätte schon gern noch einmal mit Cyprian über seine Visionen eines stabilen Haushaltes diskutiert. Matthias bleibt dabei in der ihr eigenen Art diplomatisch. FDP-Chef Joachim Heitmann hatte das Übereinkommen von SPD und CDU zu Cyprians Wiederwahl noch vor wenigen Tagen öffentlich gegeißelt als Deal hinter verschlossenen Türen, bei dem die SPD für ihre Zustimmung zum CDU-Mann sicher einen guten Preis erzielt habe. Im Rat will Heitmann darauf nicht mehr eingehen und bescheinigt Cyprian eine gute Arbeit, die auch die Liberalen mit ihrem Votum belohnen wollen. Gegenwind für die Grünen gibt es vor allem von Oberbürgermeister Frank Meyer, der sich sehr verwundert zeigt, dass man einen Kämmerer nach acht gemeinsamen Haushaltsberatungen noch einmal neu kennenlernen wolle. Und auch der CDU fehlt das Verständnis für die Enthaltung. Grünen-Sprecher Thorsten begründet: „Was vertun wir uns damit, bis zur Dezember-Sitzung zu warten? Dann können auch wir und alle anderen Fraktionen mit Ulrich Cyprian nochmal über die Zukunft diskutieren und ihn dann gegebenenfalls wählen.“ Am Ende ist Cyprian gewählt, gegen die Stimmen der Linken, unter Enthaltung der Grünen.
Zukunftsorientierte
Sportstätten-Entwicklung
Die Themen Konsumraum und Eishallen sollen zeitnah mit in die Gesamtbetrachtung einfließen. Der Druckraum ist Teil der Überlegungen im städtischen Präventionsprogramm „Helfen und Handeln“, die Entwicklung von Sportstätten solle ebenfalls in eine zukunftsorientierte Gesamtkonzeption eingebettet werden. CDU-Fraktionschef Phillibert Reuters fordert unter großer Zustimmung auch der anderen Fraktionen, „endlich eine Machbarkeitsstudie aufzulegen“, die eine längere Entwicklung gewährleiste. OB Meyer bringt noch einmal die Bildung einer Sportstätten-Kommission ins Spiel.