Google-Jahr 2018 Platz 3: Krefelder Kissen
Krefeld. · Google hat für unsere Redaktion eine Liste zusammengestellt, welche Suchbegriffe in Verbindung mit Krefeld den stärksten Zuwachs erfahren haben. Daraus ist ein etwas anderer Jahresrückblick entstanden.
Platz 3: Krefelder Kissen Nein, an dieser Stelle soll nicht über gesunden Schlaf schwadroniert werden. Es geht vielmehr um Sicherheit im Straßenverkehr. Und dazu trägt der Bronze-Gewinner unserer Google-Bestenliste immerhin schon seit 30 Jahren bei. So lange gibt es nämlich schon die in Krefeld erfundenen Kissen, also die Hubbel auf der Fahrbahn, die Autofahrer zur langsamen Fahrweise zwingen sollen.
Wer besagte Kissen übersieht, wird als Autofahrer grob geweckt. Denn die Bremsschwellen können eigentlich nur ganz langsam überfahren werden, alles andere verursacht heftige Erschütterungen. Ursprünglich stammt die Idee dazu aus den Niederlanden, wo schon seit Mitte der 1970er Jahre Delfter Hügel in Wohngebieten zu finden waren.
Wie die WZ zum 30. Kissen-Geburtstag im Juli berichtete, sind diese laut Aussage der Stadt zwischen Ende 1999 bis 2012 in Tempo-30-Zonen 155-fach installiert worden — damals mit 80 Prozent Fördergeldern des Landes. Seitdem sei der Bau „aufgrund der angespannten Haushaltslage“ stark zurückgegangen.
Die Kissen aus der Seidenstadt habe es mittlerweile in viele deutsche Städte geschafft. In Ratingen gibt es die Tempo-Bremser ebenso wie in Osnabrück. Allerdings gibt es Konkurrenten, darunter zum Beispiel der Kölner Teller oder das Berliner Kissen. Dieses ist etwas kleiner und in Frankreich sehr beliebt.
Auch ins Fernsehen hat es das Krefelder Kissen schon geschafft. Im Rahmen der Show „Genial daneben“ ist danach gefragt worden: „Fünf Zentimeter hohe Schwellen auf Straßen mit Tempo-30-Zonen, zur Verkehrsberuhigung. 1988 erstmals in Krefeld erprobt“ – so lautete die Erklärung dazu.
Aus Sicht der Stadt Krefeld und der Polizei haben sich die Kissen auf jeden Fall bewährt. Polizeisprecherin Karin Kretzer sagte dazu im Sommer: „Wir begrüßen grundsätzlich alles, was das Temponiveau senkt, das ist legitim und gut.“ WD
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