Lebertransplantation Krefelder rettet seiner Tochter das Leben - Vater spendet Maïna Teil seiner Leber

Krefeld · Die kleine Maïna wurde im ersten Lebensjahr schwer krank. Nur eine Lebertransplantation konnte helfen. Ihr Vater konnte ihr Leben retten.

Die kleine Maïna und ihre Eltern vor dem Weihnachtsbaum.

Foto: NN/Buscher

Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht. Um es vorab zu sagen: Sie hat ein Happy End. Doch bis es soweit war, waren die Sorgen um die kleine, nur wenige Monate alte Tochter riesengroß. Sie hatte eine seltene Lebererkrankung. Es fehlte ihr ein Protein, das die Gallensäure aus dem Organ transportiert. Der Vater spendete ihr ein Stück seiner Leber und schenkte ihr damit ein neues unbeschwertes Leben.

„Maïna war gerade fünf Monate alt, als wir Blut in ihrem Urin feststellten“, berichtet Andreas Buscher, ein gebürtiger Krefelder. „Meine Frau Alice und ich fuhren mit der Kleinen in die Kinderklinik. Es hätte eine gewöhnliche Blasenentzündung sein können. Doch das Blutbild gab zum ersten Mal einen Hinweis darauf, dass etwas mit der Leber nicht in Ordnung war.“

Es folgten zahlreiche Krankenhausaufenthalte in verschiedenen Städten. „Es dauerte insgesamt einen Monat, bis die richtige Diagnose gestellt wurde. Es war eine schlimme Zeit für uns“, erinnert sich Buscher. „Erst die Biopsie in Tübingen offenbarte: „Maïna fehlt ein Protein. Warum, wusste zunächst niemand.“

Dann bekam Maïna ein Problem mit ihrem Zuckerhaushalt. „Die Leber greift in den Zuckerstoffwechsel ein, ihre angeschlagene Leber konnte das nicht mehr im ausreichenden Maß. Das Mädchen unterzuckerte, musste alle drei Stunden gefüttert werden. Parallel dazu wurden die Blutwerte schlechter. Maïna war inzwischen am ganzen Körper gelb, weil die Leber nicht mehr richtig arbeitete. Außerdem füllte sich ihr Bauch mit Wasser.“

Buscher: „Nur eine Lebertransplantation konnte helfen. Wir kamen auf die Liste von Eurotransplant, der Vermittlungsstelle für Organtransplantationen.“ Fünf Angebote mussten abgelehnt werden, weil sie nicht passten. Der Vater ließ sich daraufhin testen, ob er in Frage kommen könnte. Die Fakten wie beispielsweise Blutgruppe und Rhesusfaktor stimmten, er konnte ein Stück seiner Leber spenden. Sie wächst nach.

Natürlich gab es für Andreas Buscher, der sowieso bereits über einen Organspendeausweis verfügte, kein Zaudern. „An einem Tag im November 2018 wurde ich um sieben Uhr in den OP in Tübingen geschoben. Um 12 Uhr kam meine Tochter dazu. Ich wurde acht Stunden operiert, bei ihr waren es zehn. Alles ist gut gegangen.“

Am dritten Tag schaffte es die Kleine, mittlerweile elf Monate alt, sich auf den Bauch zu drehen. Das Wasser war nicht mehr da. „Die Ärzte waren überrascht, wie schnell es ihr gut ging.“

Nun ist sie ein Jahr und drei Monate alt, besitzt zwar – ebenso wie der Vater – eine große Narbe, ist aber fit. Auch die Eltern können nun besser schlafen, zumal sie nicht mehr alle drei Stunden füttern müssen. „Alles läuft zwar mit einem Medikamentenmix einher, aber das Leben ist einfacher und schöner geworden.“ Dass ihr Kind sterben könnte, daran haben sie keinen Moment gedacht. „Wir haben sofort angefangen zu kämpfen“, sagt der erleichterte Vater.

Jetzt war Maïna mit ihrer Mutter gerade in Belgien am Meer und hat festgestellt, wie schön es ist, mit Gummistiefeln im Wasser zu planschen. Da wird sie noch sehr viel entdecken können, in ihrem neuen Leben.