Innenstadt Stadtmarkt-Händler kämpfen für ein besseres Erscheinungsbild
Krefeld · Leerstände, Baustelle und Schmuddelecken soll es nicht mehr geben. Als erstes verschwinden die Müllcontainer.
Der Krefelder Stadtmarkt hat im Mai 2006 mit großen Erwartungen eröffnet. Mit ihm sollte der Platz rund ums neue Behnisch-Haus belebt werden. Nach einigen erfolgreichen Jahren dominieren dort mittlerweile jedoch zahlreiche Leerstände. Und was macht der Stadtmarkt? „Er ist inzwischen zu einer festen Größe in Krefeld geworden und trägt zu einer Steigerung der Erlebnisqualität in der Innenstadt bei“, heißt es auf der Internet-Seite krefelder-stadtmarkt.de. Tatsächlich waren zuletzt aber zahlreiche geschlossene Rollos zu sehen: Der Berliner Imbiss hat schon wieder zu, in der mittleren Gasse sind die beiden Parzellen gegenüber des Obst- und Gemüsehändlers verschlossen und auf der Rückseite ist die „Kunstküche“ in Stille ausgezogen. „Einfach ist es derzeit nicht“, sagt Marktleiter Tim Peerenboom von Narzis & Goldmohn. Doch er, weitere Händler, die Interessenstandortgemeinschaft Königstraße und das städtische Citymanagement arbeiten daran, dass der Stadtmarkt wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Zu Krefeld Pur soll der Markt
aufgeräumt daher kommen
„Es ist nicht einfach mit der Baustelle der Wohnstätte, den dort überall parkenden Baustellenfahrzeugen und der zum Schutz des Pflasters asphaltierten Zufahrt zur neuen Markthalle“, sagt Peerenboom. Während der vordere Teil des Stadtmarktes zur Königstraße gepflegt ist, leide der hintere Teil. Einzelne große Pflanzkübel sind verdreckt, das Grün darin vertrocknet, im angrenzenden Sausalitos sprießt aus den Steinfugen der Terrasse das Unkraut, im benachbarten Restaurant schauen die draußen sitzenden Gäste auf geparkte Autos und Sperrmüll hinter einer rot-weißen Absperr-Bake. Vieles davon ist selbst verschuldet. Doch schon bis zu der Veranstaltung Krefeld Pur der Werbegemeinschaft im September soll der Markt laut Peerenboom sichtbar aufgeräumt sein.
Gemeinsam mit der Stadt habe man eine gute Lösung für die Einhausung der Müllcontainer gefunden. Pfosten sollen in den Boden eingelassen werden, die eine hochwertigere Abtrennung der Müllbehälter ermöglichen.
Für zwei der Leerstände sind
neue Pächter gefunden
„Wenn die Baustelle im nächsten Jahr verschwunden ist, soll es zügig weitergehen“, verspricht Peerenboom. Der Kunde entscheide mit den Füßen, wo er das Geld ausgibt, je attraktiver der Ort, umso stärker fühlt er sich dort hingezogen. Damit das auch in Gänze wieder so wird, sei das Zutun und Handeln aller notwendig, nicht nur der Marktleute. Auch die umliegenden Gastronomen und Hauseigentümer müssen etwas für die Pflege und ein ansprechendes Gesamtbild tun. „Wir selber und die Stadt haben keine Handhabe, das ist Privatgelände“, sagt Peerenboom mit einem Seufzen.
Die großen grünen Pflanzkübel sind in die Jahre gekommen, das Grün darin mehr oder weniger ungepflegt. „Die Stadt will uns verpflichten, dass wir hier die gleichen Pflanzgefäße wie auf der Rheinstraße aufstellen“, sagt Peerenboom. Das scheitere derzeit aber am Geld, auch wenn die Interessenstandortgemeinschaft die Hälfte der Summe dafür aufbringen würde. „Der Betrag dafür muss erst einmal erwirtschaftet werden. Wenn die Stände nur geringfügig Gewinne machen oder gar keine, gibt es derzeit auch keinen Rückhalt für Pflegemaßnahme oder Neuanschaffungen.“
Dennoch ist er zuversichtlich, dass sich in den nächsten ein bis zwei Jahren die Situation entscheidend zum Positiven verändert wird. Zwei der leerstehenden Marktstände sind inzwischen neu vermietet. In der früheren „Kunstküche“ wird es ab dem 22. August südafrikanische Speisen und Weine zum Verzehr geben. Und statt Currywurst gibt es neben dem Peking Garden demnächst im Sommer Eis und im Winter Flammkuchen zu essen. Auch die mittleren beiden Stände will Peerenboom noch vermieten, doch dafür müsse das Konzept und Angebot stimmen. Ob Bäcker, Käsegeschäft oder der Verkauf selbst hergestellter Pasta – vorstellen kann er sich so einiges. Interessenten können sich bei ihm telefonisch melden unter 02151/ 48 24 128. „Das Problem ist erkannt, wir arbeiten daran, dass der Markt wieder attraktiver wird“, so Peerenboom.