Krefelder Zoo freut sich über neuen Rekord

Attraktives Angebot, günstiger Eintritt: 525.823 Besucher kamen 2014 zu Nashorn & Co. an die Uerdinger Straße.

Archivfoto von 2014 - Pinguinenanlage im Krefelder Zoo

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Beim Neustart des Zoos als gemeinnützige Gesellschaft im Jahr 2005 war es eine Schallgrenze, die unerreichbar schien. Jetzt ist sie geknackt: Mit 525 823 Gästen nahm der Krefelder Zoo 2014 erstmals und souverän die magische Hürde von einer halbe Million Besucher.

Stolz sei man, froh und auch ein wenig überrascht, erzählt Zoodirektor Wolfgang Dreßen bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag. Schließlich hatte man schon im Jubiläumsjahr 2013 einen Rekord aufgestellt. Damals hatte man intensiv und überregional geworben und am Ende 480 000 Besucher gezählt. "Da waren die Erwartungen für das Jahr 2014 nicht so hoch." Mittlerweile kalkuliert man jedoch mit einer Zahl um 400 000: Die Marke aus den 90er Jahren — rund 300 000 bis 350 000 Zoofreunde — gibt entgültig als passé.

Woher die Gäste kommen, wird nicht erfasst, „aber es sind gar nicht mal die klassischen Familien mit Kindern, sondern viele ältere, Alleinstehende oder Paare“, sagt Zoosprecherin Petra Schwinn. Die günstige Jahreskarte — Hund inklusive — lade sie ein.

Der Erfolg wird als Resultat moderater Eintrittspreise und millionenschwerer Investitionen in die Anlagen gesehen, sagt Wolfgang Dreßen. „Außerdem hatten wir in allen Schulferien fantastisches Zoowetter und waren mit gutem Wochenendwetter gesegnet.“

Aufs Wetter habe man natürlich keinen Einfluss, aber alle anderen Stellschrauben will man auch künftig nutzen, um attraktiv zu bleiben. Das Großprojekt in diesem Jahr: Das Nashorngehege wird ausgebaut. Investitionsvolumen: 460 000 Euro. Doch nicht nur die großen Tiere ziehen: Die Pinguinanlage ist ein Publikumsmagnet.

Um Spenden, Erbschaften und Sponsoring bemühen sich Zoo und — mit großem Erfolg — die Zoofreunde. Das Engagement aller Partner in der gemeinnützigen Gesellschaft sei gefragt, betont Petra Schwinn. Der ungenannte Adressat dieses Appells ist die Stadt. Deren Zuschuss liegt bei 1,8 Millionen jährlich, und ist seit 2005 unverändert.

Doch der Zoo sammelt nicht nur für sich selbst. Zootiere, sagt Wolfgang Dreßen, seien Botschafter ihrer in Freiheit lebenden Artgenossen. Zugunsten von Artenschutzprojekten fielen 15 500 Euro — ein weiterer Rekord — in die Spendentrichter im Elefanten- und im Affenhaus. Damit unterstützt der Zoo Initiativen, die mit den eigenen Arbeitsschwerpunkten korrespondieren.

Tiere in Gefangenschaft live zu erleben und sich über sie zu informieren, mache Menschen sensibler, wenn deren Fortbestand in der Wildnis bedroht sei, sagt Zookuratorin Cornelia Bernhardt. Bei den Partnerprojekten legt man Wert auf regelmäßige Kontakte, um die Spender über Erfolge und Forschritte informieren zu können.

Mit kleinen Summen könnten die Tierschützer vor Ort schon viel erreichen, beispielsweise einen Hebekran anschaffen, um Nashörner in Namibia zu transportieren.