Krefelder Zoo ist Besuchermagnet
Tierpark ist weit über die Stadtgrenze beliebt: 2017 ist mit 334 000 Tageskarten Rekordjahr. Erlöse fließen auch in neue Pelikan-Lagune.
Das wird ein Zoo-Jahr! Der 80. Geburtstag des Tierparks steht an — aber das ist nicht der einzige Grund zum Feiern. Dem Krefelder Zoo geht’s gut, das zeigt ein Blick in die Zahlenbücher: Fast 334 000 Tagesbesucher kamen im vergangenen Jahr, mehr als 16 000 Jahreskarten wurden verkauft — so viele wie noch nie und 4000 mehr als noch 2016. Und es geht weiter bergauf: 13 354 Tageskarten gingen diesen Januar bereits über die Zookasse, „damit ist es der stärkste Januar der vergangenen acht Jahre, mit Ausnahme des Jahres 2014“, rechnet Frank Rusch, der die Finanzen im Zoo steuert, vor. Beliebt ist der Zoo übrigens nicht nur bei den Krefeldern: Besucher kommen aus Mönchengladbach, Nettetal und dem Kreis Viersen, aber auch aus Düsseldorf und Duisburg in die Stadt.
Unter anderem aus den Einnahmen durch Eintrittsgelder wollen die Verantwortlichen im Tierpark in diesem Jahr verschiedene Bauprojekte finanzieren: Der Kassenbereich wird um eine, bei Bedarf auch um eine zweite Kasse erweitert, an der es künftig ausschließlich Jahreskarten gibt. So will man die Warteschlangen möglichst klein halten und dem ab Frühling erwarteten Besucherstrom besser Herr werden.
Vor allem aber die Zoobewohner sollen profitieren: Die Rosa Pelikane ziehen von ihrer Insel neben dem Affentropenhaus an die Afrikawiese um. Dort soll mit Baubeginn ab Frühling und möglichst noch in diesem Jahr für 640 000 Euro eine Pelikan-Lagune entstehen, um die Haltung der Vögel zu verbessern, wie Zoodirektor Wolfgang Dreßen betont. „Momentan müssen sie in den kalten Monaten immer von ihrer Insel in den Winterstall ziehen. Künftig sollen sie das ganze Jahr über an einem Ort bleiben können.“ Denn die Pelikan-Lagune soll ein Kombi-Bau aus Teichanlage und Stall werden, in dem die Tiere dann nicht nur überwintern können, sondern auch gefüttert werden. Denn die heimischen Graureiher lieben dieselben Fische wie die Pelikane „und klauen ihnen das Futter wenn es sein muss noch aus dem Schnabel“, veranschaulicht Friedrich R. Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde, die Brisanz des Futterneids.
Der Umzug der Pelikane bedeutet weitere Veränderungen im Krefelder Zoo: Nach den Gorillas sollen als nächstes die Schimpansen, da wo heute die Pelikan-Insel ist, und Orang-Utans eine artgerechte Außenanlage in Anbindung an das Affenhaus bekommen. Auch die Riesenkängurus, heute noch die Nachbarn der Rosa Pelikane, müssen dann in 2019 umziehen.
Neben vielen guten, gab’s im vergangenen Jahr auch traurige Nachrichten: Mit 17 Jahren starb Fischottermann Titus Ende 2017 an Altersschwäche, auch Sumatratiger Beludro (18) hat das neue Jahr nicht mehr miterlebt. Beide Gehege sollen nun saniert werden, damit noch in diesem Jahr ein neues Fischotterpärchen und zwei Sumatratiger in den Krefelder Zoo ziehen können. Zoodirektor Dreßen, wünscht sich, bei den Fischottern an die Zuchterfolge der 80er Jahre anzuknüpfen.