Grabeskirche: Platz für 4200 Urnen
Die Gemeinde St. Elisabeth kauft das Klostergelände nebenan von Siempelkamp zurück. Details werden noch ausgehandelt. Im Gotteshaus geht der Umbau voran.
Inrath. Nicht nur in der zukünftigen Grabeskirche an der Hülser Straße werden, wenn der Umbau fertig ist, Urnen beigesetzt. Auch auf dem Gelände nebenan soll eine besondere Art von Friedhof entstehen. Bisher war geplant, im Innenbereich des Gotteshauses nach und nach insgesamt 2000 Grabstätten zu schaffen. Nun wollen die für das Projekt Grabeskirche Verantwortlichen der katholischen Pfarre Heiligste Dreifaltigkeit die Zahl durch einen weiteren Ausbauschritt mehr als verdoppeln. Insgesamt sollen so 4200 Grabstätten in der ehemaligen Klosterkirche St. Elisabeth von Thüringen entstehen. Platz für die 2200 zusätzlichen Urnenfächer soll unter freiem Himmel geschaffen werden.
Die wesentlichste Grundlagen dafür, dass aus den Gedankenspielen der Kirchen- beziehungsweise Umbauverantwortlichen Wirklichkeit werden kann: Man hat sich mit dem Unternehmen Siempelkamp über einen Rückkauf des angrenzenden Geländes geeinigt.
Noch würden einige Details des Notarvertrags verhandelt, erklärte der für die Grabeskirche zuständige Pfarrer Klaus Stephan Gerndt. Aber es seien nur „letzte Feinheiten“ wie zum Beispiel zum Anschluss der Abwasserkanäle zu regeln. Zuletzt mus dann auch noch das Bistum Aachen zustimmen. Zum Kaufpreis für das Areal möchte Gerndt nichts sagen. Nur so viel: „Wir sind mit dem Angebot, das uns Siempelkamp gemacht hat, sehr zufrieden.“
Fläche und Gebäude des Kapuzinerklosters neben St. Elisabeth waren von der Gemeinde vor Jahren an den Maschinen- und Anlagenbauer mit Stammsitz in der Nachbarschaft verkauft worden. Ursprünglich hatte die Firma die Immobilie in ein Schulungs- und Tagungsgebäude umbauen wollen. Ein Plan, der dann aber nicht mehr verfolgt wurde. Ende vergangenen Jahres war das leerstehende und zunehmend in Mitleidenschaft gezogene ehemalige Gästehaus, das Refektorium, die Bücherei und die Klausur von Siempelkamp abgerissen worden. Das Unternehmen plant nun nebenan den Neubau eines Tagungszentrums.
Von dort aus soll dann irgendwann in der Zukunft eine unscheinbare Mauer zu sehen sein. Hinter ihr wird sich ein von der Grabeskirche aus begehbares und ummauertes Freiluft-Karree mit Grünfläche und Platz für besagte 2200 Grabstätten verbergen, so der Plan.
Noch ist das Zukunftsmusik. Das Projekt wird in mehrere Umbauphasen unterteilt. Der Verkauf von Grabstätten in einer ersten Phase finanziert die zweite Phase der Umgestaltung und so weiter.
Die Arbeiten für Teil eins gehen „gut voran“, sagt Pfarrer Gerndt. Die neuen Kanäle, Schächte und Rohre für die zukünftige Beheizung und Entlüftung im Kirchenschiff und Altarbereich sind gebaut beziehungsweise verlegt. Eine sogenannte Sauberkeitsschicht ist gegossen, die die Erde unter dem Sakralbau von der Bodenplatte trennt. Darauf liegen die Stahlmatten, und Kabelkanäle für die Stromversorgung. Und gerade erst frisch gegossen ist die Bodenplatte, die nun voraussichtlich vier Wochen aushärten muss, bevor es weitergehen kann.