Krefelds Verbrauchertipp Verbraucherzentrale warnt vor Kostenfallen bei Smartphone-Spielen

Krefeld · Auf den ersten Blick kostenlose Smartphone-Spiele können ganz schön teuer werden. Die Verbraucherzentrale in Krefeld berichtet von verzweifelten Eltern - und gibt hilfreiche Tipps.

Eltern sollten sich mit ungewollten In-App-Käufen ihrer Kinder auseinandersetzen.

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

Kostenlose Spiele auf dem Smartphone oder Tablet klingen nach einer sicheren Sache für Kinder und Jugendliche. Viele dieser als Free-to-Play bezeichneten Spiele können aber zur teuren Angelegenheit werden. Anders als der Name vermuten lässt, sind sie nicht zwingend kostenlos, sondern bergen einige Kostenfallen. Besonders beliebt sind aktuell Spiele wie Roblox, Clash of Clans oder auch der langjährige Klassiker Candy Crush Saga.
Verursacht werden diese Kosten durch sogenannte In-App Käufe. Dies sind Käufe, um in Spielen schneller voranzukommen, virtuelle Gegenstände zu erwerben oder zusätzliche Fähigkeiten freizuschalten. Die Abrechnung erfolgt über die Telefonrechnung oder Kreditkarte. „Regelmäßig kommen verzweifelte Eltern in die Beratungsstelle und klagen über Rechnungen von mehreren Hundert oder sogar Tausend Euro,“ sagt Peter Lindackers, Leiter der Verbraucherzentrale in Krefeld. Gerade zu Weihnachten werden sich viele Kinder über die neuen Geräte und Spielmöglichkeiten freuen. Damit die Freude der Kinder nicht in Frust bei den Eltern umschlägt, hat er einige Tipps, vorauf Verbraucher achten müssen, zusammengestellt:

Inhalte und Berechtigungen prüfen

Vor dem Spielen beziehungsweise der Installation sollte geprüft werden, ob für das Weiterkommen im Spiel (Level up) In-App-Käufe zwingend notwendig sind. Neben den Angaben in der Spielbeschreibung können hierbei auch die Nutzerwertungen im App-Store helfen. Selbst wenn kein „Echtgeld“ in Spiele investiert werden muss, könnten möglicherweise eine Vielzahl von Daten preisgeben werden. Nutzer sollten vor dem Download darauf achten, welche Berechtigungen und Daten der jeweilige Anbieter zu welchem Zweck einfordert.

Sicher kaufen

Peter Lindackers ist Leiter der Verbraucherzentrale.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Wer kostenpflichtige Apps oder Zusatzfunktionen kaufen möchte, sollte Prepaid-Guthabenkarten nutzen und keine andere Zahlungsart im App-Store speichern. Um unbeabsichtigten In-App-Käufen vorzubeugen, können Kaufvorgänge zusätzlich mit einem Passwort geschützt oder auch auch vollständig deaktiviert werden.

Zahlungswege einschränken

Teure Sonderrufnummern und Premium-SMS sollten beim Telefonanbieter gesperrt werden. Eine Drittanbietersperre schützt zusätzlich dagegen, dass ungewollte Käufe über die monatliche Mobilfunkrechnung abgewickelt werden können.

Klare Regeln

Eltern sollten mit ihren Kindern über In-App-Käufe sprechen und Regeln zur Nutzung festlegen. Keine Käufe ohne konkrete Absprache

Sollte es doch einmal zu unerwünschten Käufen kommen, heißt es schnell zu reagieren. Die App-Stores bieten oft eine Möglichkeit an, dass Käufe die durch Minderjährige verursacht wurden, storniert werden können. Zusätzlich können Sie auch rechtlich gegen In-App Käufe vorgehen, wenn Sie diese als Eltern nicht gestattet haben. Doch auch hier ist Eile geboten. Lassen Sie dies über einen längeren Zeitraum geduldig durchgehen, wird die spätere Beanstandung umso schwieriger.