Kürzungen: Krefelder kämpfen um Angebote für Kinder

Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen die Streichung von Veranstaltungen wie dem Seifenkistenrennen.

Krefeld. Dass Kindertrödelmarkt und Seifenkistenrennen in diesem Jahr gestrichen worden sind, treibt einer ganzen Reihe von Krefeldern die Zornesröte ins Gesicht. Während die einen nur schimpfen, gibt es nun eine Initiative, die sich aktiv für deren Erhalt einsetzt.

„KRefelder for Kids“ mit „Für ein familienfreundliches Krefeld“ im Untertitel heißt die neue Bürgerinitiative. Sie will mit ihren Mitgliedern nicht nur für den Erhalt der gestrichenen Veranstaltungen kämpfen, sondern hat darüber hinaus verschiedene Plattformen ins Leben gerufen; auch eine Internetseite, auf der fast alle Veranstaltungen für Krefelder Kinder auf einen Blick zu sehen sind.

Die Bürgerinitiative bildete sich spontan in Form einer Gruppe bei Facebook. Zu den zwei Initiatoren Sabrina Klein-Mons und Dirk Wagner fanden mit Angela Kosmis und Andrea Pleger schnell zwei weitere Organisatoren.

„Wir haben von der Streichung des Kindertrödelmarktes in der WZ gelesen und konnten es nicht glauben“, sagen die Initiatoren. „Die Kinder freuen sich ein Jahr auf die Veranstaltung und dann gibt es sie nicht. Ebenso ist es mit dem Seifenkistenrennen. Hierfür wird lange gearbeitet und vorbereitet.“ Der Bau der Kisten sei ein Familienprojekt, bei dem vor allem die Väter gefordert seien.

„Es ist uns ein Anliegen, die Stadt Krefeld davon abzubringen, über unsere Köpfe hinweg zu entscheiden und am falschen Ende zu sparen, als auch eine Plattform zum Gedanken- und Informationsaustausch für die Freizeitgestaltung mit Kindern zu bieten“, erklärt Dirk Wagner.

„,KRefelder for Kids‘ hat nach wenigen Tagen rund 320 Mitglieder, Tendenz steigend. Haushaltskonsolidierung kann nicht auf Kosten der Kinder und Familien einer Stadt vonstatten gehen“, betont Sabrina Klein-Mons. „Es ist undenkbar, dass viele kleine, kostengünstige Veranstaltungen zugunsten der Durchführung großer, öffentlichkeitswirksamer Projekte — wie der Ostwall-Umgestaltung — dem Rotstift zum Opfer fallen“, ergänzt Andrea Pleger.

Die Interessenvertreter haben bereits den Ausschuss für Landwirtschaft und Liegenschaften, bei dem der Wegfall des Kindertrödelmarktes auf der Tagesordnung stand, besucht und sich informiert. Sie betonen aber auch, politisch unabhängig zu sein. „Radikale Zuschriften, die zu Demos aufriefen, haben wir sofort unterbunden. Wir wollen friedlich arbeiten.“

Als erstes werden nun Unterschriftenlisten für den Erhalt und Fortbestand von Seifenkistenrennen und Kindertrödelmarkt und allen anderen traditionellen Veranstaltungen zu ihren ursprünglichen Terminen in Kindergärten, Schulen und Jugendzentren ausgelegt. Die ersten sind bereits verteilt. „Wir wollen uns auch beim Entenrennen und der Veranstaltung ,Auf zur Burg!‘ aufstellen.“ Darüber hinaus kann auf Facebook unter „KRefelder für Kids“ abgestimmt werden.

Die Listen sollen in der Ratssitzung am 4. Juli, 17 Uhr, Seidenweberhaus, an Oberbürgermeister Gregor Kathstede übergeben werden.