Kultur Ab auf das geschenkte Sofa

Die französische Firma Domeau und Pérès schenkt den Kunstmuseen Design-Möbel, die im nächsten Jahr ausgestellt werden.

Foto: DJ

Krefeld. Ein Sofa, das man meterweise bestellen kann, oder ein originelles Gästebett zum Ausrollen. Seit 20 Jahren fertigt die französische Firma Domeau und Pérès hochwertige Möbel, denen ein besonderes Design zugrunde liegt. Anlässlich ihres Firmenjubiläums schenken die beiden Inhaber Philippe Pérès und Bruno Domeau den Krefelder Kunstmuseen ein Konvolut von 50 Design-Möbeln, Prototypen und Entwürfen. „Das ist ein großer Tag, ein neuer Start, der sich mit dem Ursprungsgedanken unseres Museums verknüpft“, sagt Direktorin Katia Baudin.

Schon in den Anfängen der 120-jährigen Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Museums wurde der Grundstock für eine Sammlung aus den Bereichen der angewandten Kunst gelegt. Nachdem in den letzten Jahrzehnten der Fokus fast ausschließlich auf der zeitgenössischen bildenden Kunst lag, greift Baudin diesen Faden jetzt wieder auf. Die Entwicklung der Firma Pérès und Domeau verfolgt die gebürtige Französin seit deren Gründung und bewundert den Anspruch und die Zielsetzung dieses Unternehmens. „Es sind Handwerker in einer noblen Tradition“, sagt sie. Pérès ist gelernter Polsterer und hat Teile seiner Ausbildung in Köln gemacht. Sein Kollege ist Sattler, und beide stellen ihr handwerkliches Können Designern zur möglichst besten Umsetzung ihrer Entwürfe zur Verfügung. Dabei legen sie keinen Wert auf Massenproduktionen und schnellen Gewinn.

Der enge Dialog mit den Designern ist beiden sehr wichtig, und so enthält die Schenkung auch ein Konvolut von 20 Jahren zeitgenössischer Design-Geschichte. Das originelle Gästebett zum Ausrollen, das in geschlossener Form an eine Säule erinnert, geht auf einen Entwurf von Matali Crasset zurück. Die Schenkung beinhaltet nicht nur das endgültig realisierte Produkt, sondern auch zwei Versionen aus Holz und Pappe. Die zeigen das Experimentieren mit verschiedenen Möglichkeiten und Materialien, das bis zum perfekten Objekt notwendig ist. Das so etwas seinen Preis hat, ist klar, 880 Euro kostet das Gästebett, an dem man vermutlich lange Freude haben kann. Die hohe Qualität und die Sorgfalt werden auch bei den Sofas deutlich, die von schlichter Eleganz und überaus bequem sind.

Domeau dankt den Kunstmuseen für die Annahme der Schenkung. „So ein Interesse ist nicht selbstverständlich.“ Pérès betont, dass sie mit ihrem Handwerk auch junge Menschen motivieren wollen, diesen Weg einzuschlagen. Beiden ist wichtig, ihre Arbeit auch für zukünftige Generationen zu erhalten und nachvollziehbar zu machen. Mit der jetzigen Schenkung haben sie einen wichtigen Schritt dafür getan.