Andreas Lutherer malt Landschaften mit seiner Kamera
Andreas Lutherer zeigt Fotos, die wie Gemälde wirken. Und echte Ölmalerei.
Krefeld. Die Grenze zwischen Malerei und Fotografie scheint fließend zu sein. Wenn man die Bilder von Andreas Lutherer betrachtet, liegt dieser Gedanke nah. Der in Mönchengladbach geborene Künstler, Jahrgang 1962, experimentiert in beiden Bereichen und stellt in der Galerie Peerlings verschiedene Werkgruppen vor.
Landschaften sind ein Thema, das Lutherer in großformatige farbige Fotoarbeiten umsetzt. Dabei richtet er den Fokus auf eher unscheinbare Details, wie mit Moos überzogene Steine oder Blattfarne im Wald. Im extremen Querformat (80 mal 220 Zentimeter) entsteht so der Eindruck eines gewaltigen Landschaftspanoramas, menschenleer und still. Der Blick des Künstlers für Strukturen und Farben ruft malerische Assoziationen hervor.
Noch stärker wird das bei den abstrakten Fotokompositionendeutlich. Auch sie erinnern an Landschaften, doch geben Licht und Farbe den Ton an. Streifenförmige Flächen fließen sanft ineinander, zeigen an anderer Stelle starke Kontraste und Farben von großer Leuchtkraft. Lutherer scheint mit der Kamera zu malen, so perfekt gelingt die Illusion, dass er Malerei zeigt.
Diese bekommt man in Form einer weiteren Werkgruppe tatsächlich zu sehen. Öl hinter Glas ist das Prinzip dieser Bilder, die strenge Geometrie mit bunten Farben zu ästhetischen Objekten zu verbinden weiß.
Zwei hintereinander gesetzte Glasscheiben sind an Vorder- oder Rückseite mit rechteckigen Feldern bemalt. Durch die Abstände der Scheiben entstehen Schatten, die eine plastische Illusion erzeugen. Jede Bewegung des Betrachters führt zu Veränderungen, das einfallende Licht spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sehr ästhetisch wirken diese Bilder in perfektem Design, aber auch ein bisschen seelenlos. Da wo der Künstler die Grenzen verschwimmen lässt und das rein Handwerkliche in den Hintergrund tritt, wird es spannender.
Friedrichstraße 49. Mo-Do, 10-15 Uhr, Fr, 10-13 Uhr, Sa, 10-14 Uhr. Bis 7. Mai