Ausstellung in der Galerie Meta Weber: Die Farben entfalten sich schwebend im Raum
Die Gerhard-Richter-Schülerin Marita G. Weiden stellt zurzeit ihre Bilder in der Galerie Meta Weber aus.
Krefeld. Kein Tag ohne Malerei. Für Marita G. Weiden ist die tägliche Arbeit an der Staffelei selbstverständlich. Diese Disziplin hat sie von ihren berühmten Lehrern vermittelt bekommen. In den 70er Jahren hat die 1944 im Rheinland geborene Künstlerin bei Gerhard Richter an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert, später bei Gotthard Graubner und Gerhard Merz.
„Stundenlanges konzentriertes Arbeiten war die Grundlage“ erinnert sich Weiden an diese sie bis heute prägende Lehrzeit. Dass Kunst Schwerstarbeit bedeutet, sieht man ihren Bildern, derzeit in der Galerie Meta Weber zu sehen, nicht an.
„Schwebend“ hat die Künstlerin ihre Schau genannt, und tatsächlich scheinen sich die Farben in ihren Bildern in nicht näher definierten Räumen zu entfalten. Dabei gibt es in der rund 30 Bilder umfassenden Ausstellung zwei Werkgruppen zu sehen.
Da sind zum einen die aus verschiedenen Farbfeldern bestehenden Bilder. Gebannt in die Form eines Quadrats, entwickelt sich auf der als Malgrund dienenden Holzfläche eine Welt für sich. Meist ist ein Farbton für ein Feld vorherrschend, doch die Abstufungen in hellere oder dunklere Schattierungen oder die Vielfalt an Strukturen verrät immer die virtuose Farbenkünstlerin.
Einen spannenden Kontrast zu der lebendigen Malerei bildet die glatte Oberfläche dieser Arbeiten. Durch die Enkaustiktechnik, bei der Wachs mit im Spiel ist, entsteht eine wie eine transparente Versiegelung wirkende oberste Schicht. Die darunter liegenden Farbräume erscheinen dadurch umso lebendiger.
Diese nur 30x30 Zentimeter großen Formate entstehen einzeln und werden erst später zu unterschiedlichen Blöcken zusammengefügt. Das kann eine senkrecht arrangierte Reihe aus sechs Bildern sein oder ein großer Block aus 15 Teilen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Arbeit mit dem schönen Titel „Nize“, die auch auf der Einladungskarte zu sehen ist. Drei Reihen zu je fünf Bildern lassen ein Panorama an Farben entstehen, von transparentem Hellblau bis hin zu pulsierendem Rot.
Intensives Blau und Rot herrschen auch in den Bildern der anderen Werkgruppe vor. Hier arbeitet die Künstlerin in größerem Format auf Leinwand und benutzt Pigmente. Diese führen zu einer besonderen Leuchtkraft der Farben, die das Auge fast magisch anziehen.
Auch die Oberflächen sind nicht mehr abweisend glatt, sondern durch ihre feine pulvrige Struktur von stofflicher Qualität. Als nicht näher zu bestimmende lebendige Form erobert die Farbe sich den Raum, in dem sie zu schweben scheint. Gerade hinter dieser Leichtigkeit wird die Könnerschaft sichtbar. (Bis 30. April, geöffnet Di. und Do. 15-18 Uhr und nach Vereinbarung)