Kunst in Krefeld Ausstellung „Vis-à-vis“ in der Galerie Heidefeld
Eine Künstlerin und ein Künstler, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, begegnen sich „vis-à-vis“ in der Galerie Heidefeld. So lautet der Titel der neuen Ausstellung, die bis Ende Juli am Ostwall zu sehen sind.
Eva M. Mathes und Klaus Schnocks-Meusen kommen beide von der Malerei mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die Faszination für Fischschwärme war für Mathes der Auslöser, sich malerisch damit auseinanderzusetzen. Bewegung und Licht sind dabei Leitmotive. Da gibt es zunächst die noch naturalistisch geprägten, älteren Bilder, auf denen sich die dicht an dicht gedrängten winzigen Fische in wellenartigen Strömen über die Bildfläche ausbreiten. Blautöne, die das Wasser assoziieren, herrschen vor, ebenso steht die Dynamik der fließenden Bewegungen im Vordergrund. Bei den jüngeren Arbeiten findet die Künstlerin zunehmend zur abstrakteren Ausdrucksform. Aus ursprünglichen kleinen Fischen werden jetzt noch kleinere Formen, die ganz feingliedrige Strukturen bilden. Neben der Bewegung spielt jetzt auch das Licht eine wichtigere Rolle. Für diese leuchtenden Effekte setzt die Künstlerin partiell Blattgold ein, ein in der Kunst nicht ungefährliches Ausdrucksmittel. Schnell entsteht der Eindruck des Dekorativen. Diese Gefahr besteht auch bei den „Schwarmbildern“. Noch mehr Gold gibt es auf Bildern zu sehen, die das Gold in der Vergangenheit, etwa bei den Ägyptern oder Azteken thematisieren. Gold wird hier als Auslöser für Gewalt verstanden, in der Umsetzung wird das nicht ganz so deutlich.
Reisen haben Klaus Schnocks-Meusen durch die ganze Welt geführt und seine Bilder sind gemalte Reisenotizen und Erinnerungen. Interessant ist dabei seine Vorgehensweise. Motive von unterschiedlichen Orten und Zeiten werden kombiniert oder überlagern sich, sodass neue Fantasieorte entstehen. Buenos Aires und London rücken so nahe zusammen, wobei Europa immer der Ausgangspunkt ist. In Lasurtechnik gemalt, bestehen die Bilder aus vielen Schichten und korrespondieren so mit dem Phänomen der Erinnerung. Zu sehen ist die Ausstellung bis 29. Juli in der Galerie Heidefeld, Ostwall 64-66. MP