Ballettmosaik aus vier Teilen
Am Freitag stellt Robert North seine „Kontraste und Rhythmen“ im Theater vor.
Krefeld. Menschen in der Großstadt, junge Männer beim Kräftemessen und Frauentypen der Antike. In Robert North’ neuem Ballettabend „Kontraste und Rhythmen“ werden sie alle auf der Bühne lebendig. Am Freitag ist um 20 Uhr im Krefelder Theater Premiere.
Vier auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Stücke fügen sich zu einem zweistündigen Abend zusammen, der eine Vielfalt von Tanz- und Musikstilen bietet. Der Titel ist dabei Konzept, denn sowohl Inhalt als auch Musik sind von Kontrasten und Rhythmen gekennzeichnet.
Zwei ältere Choreografien des Ballettchefs bilden die äußere Klammer um zwei neue Stücke. „Lonely Town, Lonely Street“ wurde 1981 uraufgeführt und erzählt von Menschen in der Großstadt. Natürlich geht es um Liebe, auch um Einsamkeit und Rivalitäten. Anklänge an „West Side Story“ sind durchaus beabsichtigt. Die Musik von Bill Withers dazu ist von Jazz und Soul geprägt.
Im Mittelteil geht es mit zwei Uraufführungen in die Welt der Antike, wobei die Musik von Zoltán Koldály und Igor Strawinsky in die Moderne weist. In Form eines Kammerspiels mit nur vier Akteuren erzählt North in „Prometheus“ den antiken Mythos vom Diebstahl des Feuers und der Auflehnung gegen die Götter. „Interessanterweise werden die Figuren von Zeus und Adler von einem Tänzer verkörpert“ sagt Dramaturgin Regina Härtling dazu.
Griechische Statuen inspirierten Robert North zu „Arkadien“, einem Stück, in dem nur Frauen auftreten. Aus einer erstarrten Pose heraus erwachen die Tänzerinnen zum Leben und interpretieren dabei unterschiedliche Charaktere.
Nach den Frauen gehört im letzten Teil allein den Männern die Bühne. „Troy Game“, North’ inzwischen weltberühmte Choreografie von 1974, bildet den Abschluss des Abends. Kampfsportarten, typisch männliches Kräftemessen und Imponiergehabe werden hier zu einem tänzerisch hoch anspruchsvollen Stück verbunden, bei dem der Humor nicht zu kurz kommt.
Die schrill bunten, an Ringkämpfer angelehnten Kostüme, sowie die rasanten brasilianischen Rhythmen, tragen zum Witz des Ganzen bei. „Das ist Power pur und sehr unterhaltsam“ sagt Härtling. Sheri Cook, North’Assistentin, ergänzt, dass das Stück mittlerweile auch als Musterbeispiel für Tänzer an Akademien einstudiert wird.