Serenadenkonzert auf Burg Linn: Atemnot beim Zuhören
Eine ungewöhnliche Serenade mit Klavier und Oboe im Rittersaal von Burg Linn.
Krefeld. Eine nicht alltägliche Kombination beim Serenadenkonzert im Rittersaal auf Burg Linn: Oboe und Klavier. Ausgezeichnete Nachwuchsmusiker haben ihren meisterlichen Umgang mit den Instrumenten gezeigt.
Der Spanier Ramon Ortega Quero wurde 2007 zum Ersten Preisträger beim ARD-Wettbewerb in München gewählt und ist derzeit Solo-Oboist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Die Ukrainerin Kateryna Titova kann auf zahlreiche internationale Wettbewerbe zurückblicken, bei denen sie mit dem ersten oder zweiten Preis ausgezeichnet wurde. Seit zwei Jahren bilden die beiden in Berlin lebenden Musiker ein Duo.
Für ihren Auftritt in Krefeld hatten sie ein facettenreiches Programm zusammengestellt. Der erste Teil des Abends war der romantischen Musik Franz Schuberts gewidmet. Das Impromptu Ges-Dur op. 90/3 hatte Ortega Quero für Oboe und Klavier arrangiert. Dass die Literatur für Klavier/Oboe nicht sehr umfangreich sein muss, zeigte sich bei einer Schubert-Sonatine und bei den Stücken von Manuel de Falla. Sie wurden ursprünglich für Klavier und Geige geschrieben.
Wie gut die beiden Instrumente jedoch harmonieren können, war in den unterschiedlichsten Stimmungen zu erleben. Das Schubert’sche Impromptu entwickelte sich zum „Ohren- und Seelenschmeichler“. Die Sieben spanischen Volkslieder („Siete canciones populares espanolas“) von de Falla präsentierten die ganze Palette spanischen Temperaments und Leidenschaft. Eine Steigerung bot noch eine Fantasia des sizilianischen Komponisten und Oboisten Antonio Pasculli (1842-1942). Bei den rasanten Läufen, die er verlangt, konnte man allein vom Zuhören schon in Atemnot geraten. Quero bewies jedoch die meisterliche Beherrschung seines Instruments. Titova war ihm eine ebenbürtige Begleiterin.