Burg Linn und Ruhr.2010: Mittelalter hautnah erleben
Die mittelalterliche Burg wird zum Teil des Kulturhauptstadtjahres.
Krefeld-Linn. Geld und Ämter sind häufig Zankapfel zwischen den Menschen. Das ist heute so, und das war im Mittelalter nicht anders. Im 13. Jahrhundert zum Beispiel stritt sich der Isenberger, ein Ritter von der Ruhr, mit dem Erzbischof von Köln.
Mit dem Ergebnis, dass der Erzbischof in einen Hinterhalt gelockt und umgebracht wurde. Selbst für damalige Zeiten war es ungewöhnlich, dass ein Erzbischof Opfer einer Fehde war. Diese Geschichte um Friedrich von Isenberg, die das Mittelalter plastisch und griffig macht, nimmt das Westfälische Museum für Archäologie in Herne zum Aufhänger für eine Ausstellung, die den Titel "Aufruhr 1225" trägt.
Damit soll das Leben auf mittelalterlichen Burgen den Menschen von heute nahegebracht werden. Auch Krefeld ist an diesem Projekt beteiligt.
"Denn die Burg Linn ist ein Vertreter der Burgen des 13. Jahrhunderts", erklärt Hausherr Dr. Christoph Reichmann. Gerade diese Burg gehörte damals dem Erzbischof von Köln, er besaß einen Rechtstitel. Sie war allerdings im Besitz der Grafen von Kleve. Auf Linn hatte die Ermordung des Erzbischofs keinen direkten Einfluss.
Die Burg ist auch deswegen ein interessantes Beispiel für das Mittelalter, weil sie aus Backstein gemauert wurde. Ein Baumaterial, das in jener Zeit erstmals zum Einsatz kam. Die Ausstellung bindet nun alle Burgen ein, die noch erhalten sind und präsentiert sie in einem eigenen Abschnitt.
Dort wird es dann Verweise auch auf Krefeld geben, wo eine eigene kleine Ausstellung gezeigt werden soll. Vor der Burg wird eine Säule plaziert, die auch Nicht-Museums-Besuchern einen elektronischen Zugang zum gesamten Ausstellungskomplex Rhein-Ruhr bietet.