Urban-Art-Festival Das bietet das Urban-Art-Festival in Krefeld, Mönchengladbach, Neuss und Geldern

Krefeld · Krefeld, Mönchengladbach, Neuss und Geldern starten Urban-Art-Festival unter dem Titel „Home Street Home“.

Jaroslaw Masztalerz und Alex Weigandt (v.l.) undvon dem Projekt Tubuku haben das Projekt mit organisiert.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Vier Sprühdosen-Wesen, sie haben Arme und Beine, glänzen in Rot-, Gelb- und Orangetönen. Gemeinsam sitzen beziehungsweise „chillen“ sie lässig auf einem Sofa. Die Arme haben sie zum Teil umeinander gelegt oder halten Farbrollen darin. Über ihnen prangt der Titel „Home Street Home“ auf kalligrafisch gestaltete Art. Der Hintergrund ist hauptsächlich in schwarz gehalten, mit unebenen Rändern – ganz getreu der urbanen Kunst. Vor dem Kunstwerk sind ein alter Teppich sowie eine braune Ledercouch aufgestellt.

Die Städte Krefeld, Mönchengladbach, Neuss und Geldern haben ein gemeinsames Projekt gestartet – das Urban-Art-Festival unter dem Titel „Home Street Home“. Künstler aus aller Welt kommen zusammen, um die unterschiedlichsten Orte in den vier Städten zu gestalten. Dabei setzt jede der Städte ihre eigenen Akzente. Die Köpfe hinter dem Projekt: Tubuku, Jaroslaw Masztalerz und Alex Weigandt aus Krefeld, HokerOne, Steffen Mumm aus Mönchengladbach, und Oldhaus, Alessandro Althaus aus Neuss. Die vier Künstler sind seit langen Jahren bestens in der Szene bekannt.

Die Gemeinsamkeit
in der Vielfalt

Unterstützt werden sie von lokalen und internationalen Künstlern. Sie sind maßgeblich daran beteiligt, dass sich in den vier Städten verbindende Elemente in den Kunstwerken wiederfinden. Noch vor Beginn des Festivals sprayen sie in jeder Stadt ein gemeinsames Bild, das zwar nie ganz gleich ist und doch durch vier Elemente zusammen gehört: vier Sprühdosen-Wesen, der kalligrafisch gestaltete Titel des Festivals, ein Sofa auf der Straße und ein Fernsehsender, der eine Architektur aus der jeweiligen Stadt zeigt. Im Kulturforum Alte Post prangt bereits solch ein Bild wie zu Anfang beschrieben.

Der Titel des Projektes wurde von den vier Hauptkünstlern ausgewählt. „Home Street Home“ soll aussagen, dass es beim Sprayen und Malen vor allem um die Heimat geht, „einem Ort, an dem auch die künstlerischen Vorlieben der Menschen sichtbar werden“. Als Zentrum fungiert das Kulturforum Alte Post in Neuss. Dort sollen Entwürfe, Fotos und Videos der Kunstwerke aus allen vier Städten integriert werden. Neben dem jeweiligen Hauptwerk in jeder Stadt werden während des Festivals Werke realisiert, die sich an die örtliche Situation und an städtische Architekturtraditionen orientieren.

In Neuss fing die urbane Kunst schon Ende der 1990er Jahre an, sich zu etablieren. Die Hall of Fame prangt seitdem am Konrad-Adenauer-Ring und in Selikum. Im Rahmen des Festivals sollen die Wände der Alten Post besprayt und bemalt werden. Mönchengladbach hat die Ausgehmeile der Altstadt im Visier. Unter dem Motto „Andersleben“ sollen dynamische Bilder entstehen, die die Tradition authentisch aufrecht erhalten. Dagegen hat sich die Stadt Geldern dazu entschieden, den alten Mühlenturm zu renovieren und im Zuge des Projektes gestalten zu lassen – vermutlich ist er bis zum Festivalbeginn fertig bemalt.

Im Bunker verbinden sich Urban Art und Erinnerungskultur

Am Samstag, 27. Juli, startet das dritte Krefelder Urban-Art-Festival, die Down Town Gallery. Als Austragungsort wurde der Bunker an der Hansastraße gewählt.

„Wir haben das Ziel, Orte, die sonst nicht zugänglich sind, für die Kunst zu öffnen“, so Claire Neidhardt vom Stadtmarketing Krefeld. „Im Bunker sollen Bau- und Erinnerungskultur in der Urban Art integriert werden – das Ergebnis wird auch für uns eine Überraschung.“ Das Festival wird als Teil der Stadtentwicklung betrieben, und der Besucher kann die Werke entstehen sehen.