Das Licht am Niederrhein
Landschaften der Region sind auf Schloss Moyland zu sehen — mit Krefelder Beteiligung.
Krefeld. Berühmt ist das Licht am Niederrhein, besonders in den Zeiten der Tag—und—Nacht—Gleiche im Frühjahr und Herbst. Wie es sich über die meist flache Landschaft ergießt, den Orten und dem Land immer wieder andere Konturen verleiht, das nahmen und nehmen sich Maler und Künstler in ihren Bildern vor.
Über 300 Jahre dieser Landschaftsbetrachtung hat das Museum Schloß Moyland in einer bemerkenswerten Ausstellung zusammengefasst. „Der Himmel so weit“ versammelt Landschaftsdarstellungen des Niederrheins von Düsseldorf bis in das Mündungsdelta des Rheins.
Auch zeitlich wird eine große Spanne erfasst: Von den niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts bis zu den Zeitgenossen Gursky und Richter reicht die Auswahl. Aus Bonn, Berlin, Köln und Düsseldorf wurden die Werke ausgeliehen, desgleichen von den unmittelbaren Nachbarn Haus Koekoek und Kurhaus Kleve. Auf einer Landkarte sind die Orte und auch die Perspektive der Kunstwerke abgebildet. Sei es die Fähre bei Nimwegen oder die Reste der Festung, sei es eine Landschaft um Kleve oder eine romantisch mondlichtbeglänzte Scheune irgendwo.
Unter den Bildern findet sich eine Ausleihe der Krefelder Kunstmuseen: Helmuth Macke (*1891 in Krefeld) tuschte mit Feder und Pinsel 1908/10 eine „Landschaft am Niederrhein“ — außerdem gibt es zwei Ölbilder von ihm. Vom gebürtigen Krefelder Joseph Beuys (*1921) werden drei Arbeiten gezeigt. Auch Heinrich Nauen (*1880 in Krefeld) ist mit einem Ölgemälde vertreten: „Hochwasser am Niederrhein“ entstand 1939. Eine sehenswerte Ausstellung. Deren Katalog umfasst Abbildungen der Exponate und sieben kluge Essays zum Thema.