Der „Bilderschreck“ Jari Banas braucht Hilfe
Benefizkonzert: Freunde engagieren sich für den kranken Maler und Karikaturisten Jari Banas.
Krefeld. Ohne Krücken kann er keinen Schritt mehr tun. Ein Wirbelsäulenschaden hat die Mobilität des Malers und Karikaturisten Jari Banas stark eingeschränkt - und seine Arbeitsfähigkeit auch. Für den Mann, den halb Krefeld beim Vornamen nennt, ist das ein Problem geworden. "Ich kann zwar noch arbeiten", sagt er, "aber nicht mehr so lange am Stück."
Das heißt: Seine Einnahmen sind geringer geworden. Aber wozu hat man Freunde? Angeführt von Jaris Bruder Kees Cuypers haben sie sich zusammengetan und für den Künstler ein Benefizkonzert organisiert. Das "Jarifiz" findet am Samstag in der Kulisse statt (Einlass: 19 Uhr).
Jari wurde 1950 in Lahti als Sohn einer Finnin und eines Niederländers geboren. 1957 zog die Familie nach Goch. Dort hat er Schlosser gelernt, aber "immer schon die Maschinen mit kleinen Männchen voll gekritzelt". Die Fachhochschulreife holte er nach, und dann ging es mit 21 Jahren an die Werkkunstschule Krefeld, wo er Industriedesign studierte. Als Designer gearbeitet hat er nie.
"Eine Schule fürs alternative Leben" war ihm die legendäre Wohngemeinschaft im Traarer Haus Rath, in der sich Künstler, Designer und Umweltaktivisten tummelten. Zu den ersten Betreibern des Szene-Cafés auf der Tannenstraße gehörte Jari auch.
Seine Comics haben die alternative Bewegung in Krefeld und bundesweit begleitet. Er hat unter anderem "Die 68er" liebevoll karikiert und "Das Kapital" von Marx in Bilder übersetzt.
Zur Malerei kam er, als das Café mal wieder renoviert wurde. "Da war noch so eine Wand frei." Und die hat er in einer Nacht bemalt. Die Motive entnimmt er seiner Comicwelt. Er betätigt sich als "Bilderschreck", seine Figuren seien doch recht garstig.
"Hier wird man nicht berühmt, aber in Ruhe gelassen", preist Jari seine Wahlheimat Krefeld. Hier hat er viele Freunde. Beim "Jarifiz" stehen auf der Bühne: die Bands Horny Pixies, Lanko und Funk Aua!, Performancekünstler RoN Schmidt, Kabarettist Volker Diefes, Schlagzeuger Waldo Karpenkiel und die Perkussionisten von Ubuntu.
Alle Beteiligten verzichten auf Honorare, der Eintritt "ab 10 Euro" kann gerne auch aufgestockt werden. Karten gibt es nur an der Abendkasse.