Fernseh-Renner goes Hörspiel: Aschenbrödel zum Verlieben

Aus dem TV-Programm der Vorweihnachtszeit ist „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ nicht wegzudenken. Nun kann man einer zauberhaften Variante lauschen.

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Krefeld. Die erste Gänsehaut kribbelt, da ist noch keine Stimme des Hörspiels „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ erklungen. Nur ein paar Noten der Original-Musik von Karel Svobodas und schon breitet sich die Ausgangs-Szenerie des gleichnamigen Fernsehmärchens im Kopf seiner Fans aus. Und derer gibt es viele - der deutsch-tschechische Kultfilm ist aus dem vorweihnachtlichen TV-Programm nicht wegzudenken.

Aber auch ohne all die schönen Bilder jemals gesehen zu haben, kann man sein Herz an Aschenbrödel auf CD verlieren. Die Neu- oder besser: Anders-Auflage aus dem Hause Contendo Media mit Sitz in Hüls ist perfekt produziert, stimmungsvoll vertont und die hervorragenden Sprecher lassen den Zuhörer von der ersten Minute an mitfühlen und mitfiebern.

Nadine Schreier als Aschenbrödel ist so reizend, sie verzaubert nicht nur den Prinzen, der - vermutlich auf einem weißen - Pferd in ihr Leben tritt, pardon - reitet. Tim Knauer als ihr Prinz Gunnar ist so glaubhaft irritiert von diesem mutigen Mädchen in grauen Kleidern und gleichzeitig verliebt in die unbekannte Schöne in strahlenden Roben, in die sich Aschenbrödel mit Hilfe der verzauberten Haselnüsse verwandelt.

In den Hände von Christoph Piasecki, dem Kopf hinter der Hülser Produktionsfirma, lag es, beispielsweise aus dem Schreckschrauben-Geknarze der bösen Stiefmutter (Traudel Sperber ist angemessen fies), dem Geätze der Stiefschwester und der Güte-in-Person-Stimme des Vaters eine hörenswerte Mischung zu machen. Bei dem 43-Jährigen, der für die Aufnahmen der Sprecher mit Studios in Hamburg, Berlin, Köln, Wesel und Neuss kooperiert, lief alles zusammen. Piasecki montiert Stimmen, Geräusche und Musik in seinem Studio in Hüls zu einer Geschichte.

Stimmlich mit von der Partie waren dabei auch die Schauspieler der Hülser Impro-Theatertruppe „Theater Ohne Alles“. Sie übernahmen kleinere Rollen, wie etwa die der Hofangestellten. Dem kleinen glitschigen Retter Aschenbrödels, dem Frosch, der die Zauberhaselnüsse aus einem Brunnen holt, lieh Piasecki seine Stimme, wenn man dabei vor lauter Quak-Charakter sprechen möchte.

Und auch sonst bot Piasecki vollen Körpereinsatz. „Die Geräusche werden mittlerweile zum größten Teil selbst gemacht. Ich habe fast immer die Tonausrüstung dafür im Auto, um jede Gelegenheit zu nutzen und auch mal im nächtlichen Hülser Bruch durch den Wald zu rennen“, erzählt der Hülser, „von den diversen Stürzen im Schnee für ,Aschenbrödel’ mal ganz abgesehen.“

Das nächste Projekt ist auch so gut wie fertig. Ab Januar erscheinen zwei neue Serien: ein „Gespenster-Krimi“, eine Horror-Reihe basierend auf den Bastei-Romanen, sowie „Potz Blitz — Die Zauberakademie“, eine Kinderserie, die auf einem magischen Internat spielt. Aber Piasecki will dem „Aschenbrödel“ im kommenden Jahr „noch zwei weitere folgen lassen“.