Flott und tänzerisch ins neue Jahr
Programm verspricht beschwingten Einstand.
Krefeld. Das Krefelder Neujahrskonzert steht vor der Tür und beginnt — wie das große Vorbild — natürlich in Wien. Mit der Polka „Ohne Sorgen“ von Josef Strauß (1827-1870) starten die Niederrheinischen Sinfoniker. „Und dann lassen wir uns beschwingt weiter treiben“, sagt Generalmusikdirektor Mihkel Kütson.
Die Voraussetzungen dafür sind optimal, denn er hat sein Programm aus der Ballettmusik des 19. und 20. Jahrhunderts zusammengestellt. „Es ist erstaunlich, dass man bei den ausgewählten Komponisten, bei Ottorino Respighi, bei Aram Khachaturian und auch bei Dimitrij Schostakowitsch so viel Passendes für ein Neujahrskonzert finden kann“, wundert sich der Dirigent.
Doch für Unterhaltendes ist Schostakowitsch durchaus der Richtige, da er einst sein Geld als Mann am Klavier bei Stummfilmen im Kino verdiente. Flotte, tänzerische Klänge bietet seine Suite Nr. 2 für Jazz-Orchester mit dem berühmten Walzer Nr. 2, bei dem man den Reflex des Mitsummens und Im- Takt-Wiegens kaum unterdrücken kann.
Heiß geht es beim nicht minder bekannten „Säbeltanz“ des Georgiers Khachaturian her. Respighi entführt in die Klangwelt des Orients, an den Hof der Königin von Saba. Diese Suite — übrigens auch eine Ballettmusik — wird selten gespielt, weil eine sehr aufwändige Besetzung nötig ist. „Eine reizvolle, bildhafte Musik, die orientalische Atmosphäre schafft“, sagt Kütson.
Der zweite Teil des Konzerts bringt mit George Gershwin die Neue Welt, Jazziges und Improvisationen des Pianisten André Parfenov in den Theatersaal. Bis auf die letzte Note festgelegt ist die „Rhapsody in Blue“ nicht, da lässt Gershwin dem Klavierspieler einige Freiheiten und Raum für Improvisation. „Das Stück ist wie ein Trampolin für das eigene Können. Man kann leicht etwas ändern, da bleibt ein großes Feld für Improvisationen.“ So werde das Werk am Morgen in Krefeld sicher anders klingen als beim abendlichen Konzert in Mönchengladbach.
Sicher werden auch die launigen Überleitungen von Intendant Michael Grosse bei den beiden Konzerten in Krefeld und Mönchengladbach nicht identisch sein. Es gibt noch Restkarten, die sich nach Meinung von Konzertpädagogin Eva Ziegelhöfer auch gut als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum eignen.