Kunst Brexit-Werke vermitteln Endzeitstimmung
Krefeld · Zwölf Künstler aus Großbritannien haben ihre politische Meinung zum Ausdruck gebracht und eine Ausstellung voller Wut geschaffen.
Was passiert, wenn England die EU verlässt? Über ihre Probleme mit dem Brexit, die Wut und Befürchtungen, dass Europa womöglich auseinanderbrechen könnte, haben sich zwölf britische Künstler in einer Gruppenausstellung auf vielschichtige Art und Weise Gedanken gemacht. Ihre Emotionen haben sie in vielfältigen Werken verarbeitet. Die Ergebnisse sind nun in der Galerie 35blumen zu sehen.
Ulrike Oppel und Karl Heinz Krüger, die Initiatoren der kleinen, privat organisierten Kunst- und Kulturinitiative, hatten schon immer einen guten Draht zu englischen Künstlern. „Es kommen immer wieder Engländer, es spricht sich herum“, sagt Oppel und deutet auf die weiß gestrichene Wand. Dort hängen Collagen, Fotos und Bilder zum Thema „Brexit“.
Rhys Trussler hat
ein satirisches Bild geschaffen
Krüger ist der Ausstellungsmacher. Er hat über alle Werke das von Madeleine Strindberg gehängt. „Es ist das Leitbild und zeigt ein fiktives Tier mit langer Nase, das Premierministerin Theresa May darstellen soll. Es ist voller Wut. Das sieht man am Pinselstrich.“ Madeleine Strindberg ist eine in Deutschland geborene Malerin, die in England arbeitet.
Rhys Trussler hat ein satirisches Werk geschaffen: Drei Männer in dunklen Anzügen, die die Hosen herunterlassen und mit nacktem Unterkörper dastehen. „Es sind die Befürworter des Brexit. Das Bild ist auf der einen Seite urkomisch, auf der anderen düster“, sagt Krüger. Geradezu unheimlich ist die Stimmung im Werk nebenan. „Dort ist der Totenkopf in einen blutroten Umhang gehüllt.“
Zu den Werken von Sig Waller erklärt der Ausstellungsmacher: „Hier sehen wir die Verbildlichung einer Endzeitstimmung. Bei der Betrachtung des rohen Fleisches und der blutroten Farbe wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen.“ Es seien verfremdete Alltagsszenen, vieldeutig, geheimnisvoll, nah am Thema. „Sie packen einen sehr.“
Chris Shaw Hughes hat eine sehr anschauliche Collage geschaffen. Es ist ein Kreis, den Abbildungen von einzelnen europäischen Ländern und Städten bilden. Es sind unter anderem Berlin, Krakau, Finnland, Lettland oder Portugal. Eine Ecke bricht aus dem Kreis heraus, da fehlt etwas: England. „Die Arbeit ist sehr anschaulich“, urteilt Krüger. „Es ist nicht ganz einfach, politische Themen geschickt in der Kunst zusammenzubringen. Das ist wunderbar gelöst.“