Großmarkt: Der Maler hängt an seinem Lager
Wenn die Kulturrampe erweitert wird, müsste Udo Adamec seine Halle räumen. Das will er nicht, zeigt sich aber gesprächsbereit.
Krefeld. Die Lagerhalle von Malermeister Udo Adamec ist begehrtes Gelände. Genau hier möchte die Kulturrampe sich erweitern und mobilisiert dafür die Musikszene der ganzen Region. Hunderte Petitionen landen im Büro des Oberbürgermeisters, denn ohne die Erweiterung steht die Rampe vor dem Aus (die WZ berichtete).
Das Problem dabei ist, dass Udo Adamec an seiner Halle hängt. "Ich fühle mich sauwohl hier", sagt er. "Ein Lager zu solchen Konditionen finde ich sonst nirgends. Und falls doch, fange ich mit der Einrichtung ja wieder ganz von vorne an."
Bei Adamec melden sich trotzdem Anrufer, die ihn bitten, der Rampe Platz zu machen. Die Medien berichten. Udo Adamec hat das Gefühl, dass über seinen Kopf hinweg über seinen Betrieb entschieden wird - und keiner kommt auf die Idee, mal bei ihm nachzufragen.
Das Ergebnis ist zunächst eine Trotzreaktion: "Ich habe ein bisschen zugemacht", gesteht er. "Ich will meine Halle halten. Was ich habe, weiß ich, was ich stattdessen bekommen würde - keine Ahnung."
Ohnehin habe das Liegenschaftsamt, das er als "Super-Vermieter" schätzt, ihm nie einen anderen Raum am Großmarkt angeboten. Da hatte die Stadt das Gegenteil behauptet. Offenbar hat sich das Amt doch nicht besonders ins Zeug gelegt, um der Kulturrampe zu helfen.
Nun ist Udo Adamec zwar ein bisschen sauer auf die Nachbarn vom Musikclub, aber gesprächsbereit bleibt er trotzdem. "Ich will ja auch nicht, dass die Rampe den Bach runtergeht", sagt er. "Mit mir kann man reden."
Das soll demnächst geschehen, die Krefelder Musiker Initiative (KMI) um Knut Habicht ist bereits als Vermittler aktiv und bietet zudem tatkräftige Hilfe an.
Auch Rampen-Betreiber Markus Peerlings hofft, gemeinsam mit Adamec eine Lösung zu finden. Problemlos kann er sich in dessen Lage hineindenken: Sein Vater war ebenfalls Malermeister.