Neue „Krähen“ sind im Anflug
Vier Mitglieder haben die Truppe verlassen. Die Nachfolger bringen frischen Wind.
Krefeld. Vier "Altvögel" haben den Schwarm der Krefelder Krähen verlassen: die Gründungsmitgliedern Theo Versteegen und Fred Holt sowie Dirk Blondin und der langjährige musikalische Leiter Frank Neubert. Altersgründe und berufliche Veränderungen sind für den Abflug verantwortlich.
Mit drei neuen "Jungvögeln" übt die verspielte Kabarett-Truppe nun ihr neues Programm "Krähscendo" ein, das im Herbst nächsten Jahres Premiere feiert. Dann werden "Die Krähen" auch einen neuen Leiter haben.
"Weder im Beruf noch im Hobby werde ich an meinem Stuhl kleben", versichert Gründungsvater Jochen Butz, der als ganz normales Mitglied weitermacht. "Der Generationswechsel vollzieht sich bei uns fließend." Er hat seinen Nachfolger bereits gemeinsam mit den anderen Vögeln ausgeguckt.
"Wir haben Stefan Erlenwein acht Jahre auf Herz und Nieren geprüft", sagt Butz mit Augenzwinkern. "War er früher mit seinen zarten 31 Jahren eines der Nesthäkchen, muss er sich mittlerweile zu den ,Älteren’ im Ensemble zählen."
Erlenwein will sich von den jungen Hüpfern nicht überflügeln zu lassen. "Ich möchte Bewährtes mit Neuem kombinieren, auf den Punkt schreiben und das Team bei guter Laune halten", ist sein Bestreben.
Der neue musikalische Leiter heißt Hendrik Rungelrath. Er wurde 1987 in St. Tönis geboren und spricht Latein, Griechisch, Hebräisch und gebrochen Krieewelsch. Letzeres war wohl ausschlaggebend für die Aufnahme unter den Fittichen der Kollegen.
Er studiert Theologie und Philosophie und ist Kirchenmusiker. Rungelrath absolviert gerade ein Auslandsjahr in Salzburg, kommt aber für die Proben angereist.
Stammspieler Karl-Willi Severens hat Christian Cronenberg den Krähen vorgestellt. "Ich bin eine geborene Rampensau", gibt der 21-Jährige zu. Seine erste Rolle als singende Kellnerin hat er mit Bravour gemeistert. Butz: "Die Frauenrolle ist für die Neuen die Bewährungsprobe."
Udo Paniczek ist mit 41 Lenzen der älteste unter den Neuen und hat sich um eine Stelle im Krähenschwarm beworben: "Da ich Familie habe, besitze ich Humor und Erfahrungen mit Kabarett."
Bei soviel Generationswechsel ist Arbeit angesagt im Ensemble, zu dem noch Christoph Butz und Heiner Kaltenmeier gehören. Das neue Programm wird das widerspiegeln - und sich natürlich mit der Altersfrage beschäftigen.