Helmuth Macke - Der Maler aus dem teuflischen Haus
In diesem Sommer jährt sich der Geburtstag des Krefelders Helmuth Macke zum 120. Mal. Er ertrank 1936 mit 45 Jahren.
Krefeld. Im Volksmund hieß es schlicht „Der Düwel“. An der nördlichen Stadtgrenze von Krefeld in Hinterorbroich lag das Haus, in dem Helmuth Macke seine ersten wichtigen Bilder malte. Neben Heinrich Campendonk und Heinrich Nauen war er der jüngste Maler der Krefelder Expressionisten.
In diesem Sommer jährt sich Mackes Geburtstag zum 120. Mal. Nach seiner Ausbildung in der Samt- und Seidenstadt bewegte er sich im Umkreis der Künstlergruppen „Blauer Reiter“ in München und „Brücke“ in Berlin.
Auch als junger Maler in Krefeld umgab er sich stets mit Künstlern. In dem „teuflischen Haus“ arbeitete er zusammen mit Heinrich Nauen, der das Haus angemietet hatte. Zwischen Nauen und Macke entwickelt sich eine Freundschaft, die zeitlebens anhalten sollte.
Auch Heinrich Campendonk schaute öfters in Orbroich vorbei. Gelegentlich fand sich auch Mackes Lehrer Jan Thorn-Prikker ein, um mit ihnen zu debattieren. Und Helmuths Vetter, der heute viel bekanntere Maler August Macke, kehrte in dem „teuflischen Haus“ ein. Durch seine Freundschaft kam Helmuth Macke 1910/11 mit nur 19 Jahren nach München und ins oberbayerische Sindelsdorf in den Kreis des „Blauen Reiters“.
Die Zeit in Bayern sollte eine produktive Phase für Macke sein, währenddessen er zu Franz Marc eine enge Beziehung aufbaute. Gleiches gilt für seine Berliner Zeit mit Erich Heckel. Der Kontakt zu den expressionistischen Zentren mag zwar einen Einfluss auf ihn ausgeübt haben. Sein Werk bestimmten sie aber nicht. Er versuchte, für sich neue Wege der Gestaltung zu entdecken.
Sein künstlerisches Schaffen wurde durch den Militärdienst ab 1913 nicht unterbrochen. Er malte als Kriegsmaler in Verdun und Mazedonien. Doch der Erste Weltkrieg stellte einen Einschnitt in seinem Leben dar. Der Tod seiner Freunde Franz Marc und August Macke war ein Verlust. Er selbst kehrte schwer krank mit Malaria zurück. Seine Bilder wurden nach dem Krieg düster.
Ab 1920 konzentrierte er sein Schaffen in Krefeld und Bonn. Im Jahr 1929 erhielt er den Rom-Preis der Villa Massimo. Nach einem dreijährigen Aufenthalt im Tessin zog er zurück nach Deutschland. Im Januar 1933 ließ er sich am Bodensee nieder. Bei einem Bootsausflug mit einem Bekannten am 8. September 1936 ertrank Macke mit nur 45 Jahren.
Wie auch bei anderen Künstlern wurden Mackes Werke von den Nationalsozialisten als sogenannte „Entartete Kunst“ eingeordnet. Aus der Sammlung des Kaiser-Wilhelm-Museum wurden 98 Kunstwerke, darunter auch Werke von Macke, durch die Nazis geraubt.
Ein Großteil seines Nachlasses verbrannte 1943 beim Bombenangriff auf Krefeld: Etwa 60 Ölbilder und 200 Aquarelle. Neben den Kunstmuseen Krefeld besitzen heute etwa Museen in Mönchengladbach und Bonn Werke von ihm. In Krefeld erinnerte auch eine Straße im Stadtteil Bockum an den Künstler. Red