Egon Eiermann Im alten Schuppen steht viel Arbeit an

Die Fahrradhalle von Egon Eiermann wurde in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Gestalterisch harmonisch, anspruchsvoll und stimmig — so wird die Fahrradhalle von Egon Eiermann auf dem Gelände des ehemaligen Verseidag-Verwaltungskomplexes in den Unterlagen des Kultur- und Denkmalausschusses beschrieben. Dem Laien bietet sich beim Anblick des Baus nur ein grauer und verrosteter Schuppen, die von Fachleuten gefeierten Details sind für ihn nicht sichtbar.

Unter den ganzen Veränderungen verbirgt sich ein Schatz

Doch hinter den Garagentoren und Wellblechwänden soll sich viel originäre Bausubstanz verbergen — für Denkmalschützer ein wahrer Schatz. Von Seiten der Stadt heißt es, dass die Fahrradhalle zum Bestandteil des Stadthauses gehöre und es aus „künstlerischen und wissenschaftlichen, besonders architekturgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen“ erhaltenswert sei.

Aus diesem Grund wurde die Fahrradhalle im vergangenen Jahr in die Denkmalliste der Stadt Krefeld aufgenommen. Allerdings konnte diese Eintragung erst gestern in der Sitzung des Kultur- und Denkmalausschusses vorgestellt werden. Ziel ist es, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Keine leichte Aufgabe, wurde die damals helle und offene Fahrradhalle Ende der 70er Jahre — als die Stadt das Verseidag-Areal übernahm — zu einer Garage umgebaut. Was gemacht wurde? Aufgrund der Abgase mussten die Fenster ausgebaut werden, damit dort eine bessere Belüftung gewährleistet ist.

Damit die hochempfindlichen Messwagen, die dort abgestellt waren, abgeschlossen werden konnten, wurden Tore eingebaut. Zudem wurden Wellbleche angebracht. Durch die Umbaumaßnahmen gingen viele gestalterische Besonderheiten Eiermanns verloren. Deshalb wird nun eine Wiederherstellung für rund 550 000 Euro angestrebt. Es ist geplant, die Halle nach der Sanierung wieder als Abstellfläche für Fahrräder und E-Bikes zu nutzen, vorgeschrieben ist das aber nicht.