Im schrägen Mondoversum
Krefelds cooles Musikerkollektiv lässt heute wieder eine Party im Schlachthof steigen. Parallel arbeiten die Jungs am ersten Album.
Krefeld. Sie sind kreativ und leben in ihrer eigenen Welt: dem Mondoversum. Dort schwirren Melodien durch den Raum, ein Affe jagt einer Banane hinterher. 13 Köpfe rauchen, während sie versuchen, auf ihren Instrumenten in Harmonie zusammenzufinden.
Aktuell nehmen die Musiker vom Mondo Mash Up Soundsystem ihr erstes Album in der Duisburger Tresorfabrik auf. „Am Anfang unseres Projektes vor drei Jahren hätte niemand gedacht, dass wir es mal dahin schaffen“, erzählt Jan Mokros. „Wir kommen alle aus unterschiedlichen Bands, die teilweise stilistisch ganz anders arbeiten. Am Anfang war das alles nur ein Versuch.“
Dass aus dem Versuch etwas Großes werden kann, hat das Musikerkollektiv erstmals auf der Tönisvorster Rocknacht vor zwei Jahren gemerkt. „Wenn 500 Leute vor der Bühne stehen und zu deiner Musik tanzen, bleibt dir schon kurz die Luft weg. In dem Moment war uns klar, dass das ein richtiges Langzeitprojekt wird.“ Auf der Bühne funktionieren die Musiker, das haben sie beim Horst-Festival und ihren legendären Mondo-Partys gezeigt.
Die Studioarbeit ist nun eine neue Herausforderung. „Hier soll natürlich alles perfekt sein, so eine Platte ist für immer,“ sagt Mokros. Auf die Aufnahmen hat sich die Truppe deswegen auch drei Monate lang intensiv vorbereitet. Bei 13 Musikern, die alle eine eigene Meinung vertreten, wurden die Abende schon einmal etwas länger. „Teilweise haben wir über eineinhalb Stunden diskutiert, ob das Gitarrensolo jetzt vor oder nach dem Refrain kommt. Aber so ist das halt.“
Am Ende soll eine Platte mit rund 14 ganz unterschiedlichen Titeln entstehen. „Der Begriff ‚vielseitig’ trifft unsere Musik ganz gut. Wir benutzen Elemente aus dem Hip Hop, Reggae, Jazz, und eine Prise Rock ist auch dabei.“ Ende Juli wird die CD fertig produziert sein. „Wir planen dann eine kleine Tour durch Deutschland, auch für die Schweiz gibt’s schon Pläne.“
Während die Musiker noch die letzten Chorstimmen für die CD aufnehmen, laufen im Schlachthof die letzten Vorbereitungen für die nächste Sause des Kollektivs. Heute findet dort zum zweiten Mal das „Mai Caramba Festival“ statt, eine Kombination aus Konzerten und Clubkultur. Mit dabei ist auch das Mondo Mash Up Soundsystem. „Im vergangenen Jahr haben wir uns mit den Jungs von den Boneshakern und dem Besitzer des Schlachthofs vorgenommen, das kulturelle Leben hier in Krefeld ein bisschen zu bereichern“, erklärt Jan Mokros. „Herausgekommen ist das ,Mai Caramba’. Wir haben einige Überraschungen dabei. Mehr verrate ich noch nicht.“