In intensiven Farben löst sich die Landschaft auf
Maler Puck Steinbrecher lässt sich von norddeutscher Szenerie inspirieren.
Krefeld. Sattes Gelb, warmes Orange, manchmal leuchtendes Rot. Die Farben auf den Bildern Puck Steinbrechers erinnern an südliche Gefilde. Doch dieser Eindruck täuscht, denn der Künstler lebt und arbeitet im norddeutschen Ammerland.
Seit 1975 ist der heute 62-Jährige als freischaffender Maler tätig, und die norddeutsche Szenerie ist für ihn bis heute eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. In seinen ausschließlich in Acryl gemalten Bildern spürt er dem „Wesen der Landschaft“ nach. So lautet auch der Titel der Ausstellung in der Galerie Peerlings, die den Künstler erstmals präsentiert.
Das leuchtende Gelb deutet auf die vielen Rapsfelder der Gegend hin, in etwas bräunlicheren Tönen ist der Sandstrand wiedergegeben. Natürlich sind Meer und Himmel ein großes Thema. Es finden sich unzählige Nuancen von Weiß bis zu intensivem Blau.
Mit breiten Pinselstrichen und ineinander fließenden Farben löst Steinbrecher die gegenständlichen Formen fast bis zur Abstraktion auf. Manchmal deutet lediglich die Betonung der horizontal geschichteten Farbstreifen an, dass es sich um eine Landschaft handelt.
Neben den Meeresbildern, deren Blautöne fast einen meditativen Charakter haben, gibt es einige Uferansichten aus dem Atelier des Künstlers heraus. Bäume in herbstlichem Laub werden zu bunten Farbflecken, die sich im Wasser spiegeln. Farben und unterschiedliche Lichtstimmungen kennzeichnen diese Bilder, die damit die Landschaft selbst in den Mittelpunkt stellen.
Neben den großformatigen Leinwandbildern (bis zu 180 mal 160 Zentimeter) zeigt er auch kleine, auf Karton gemalte Arbeiten. Dort verdichtet sich manches zu lebhafteren Strukturen, anderes bleibt bei einer zarten Andeutung. Ein schönes Beispiel dafür ist das Bild „Mohnfeld“. Nur ein roter Schimmer weist auf das Blütenfeld hin, doch in Verbindung mit dem Titel entstehen die entsprechenden Bilder im Kopf.
Steinbrechers Werke sind mit ihrer radikalen Reduktion des Gegenständlichen und ihrer exquisiten Maltechnik alles andere als gefällig. Trotzdem sind sie genau das Richtige, um in der vorweihnachtlichen Hektik innezuhalten und sich an den intensiven Farben zu erfreuen.
Galerie Peerlings, Friedrichstraße 49. Mo.-Do.,10-15 Uhr, Fr., 10-13 Uhr, Sa., 10-14 Uhr. Bis 31. Dezember.