Kabarett: Jede Menge Nachwuchs im Nest der Krähen
Jochen Butz gibt wie angekündigt die Leitung des Ensembles an Stefan Erlenwein ab.
Krefeld. Der Titel ihres neuen Programms „Frisch krähiert“ deutet an, dass sich im Nest der Krähen einiges getan hat. Ein großer Einschnitt für das Kabarett-Ensemble ist das Ausscheiden des langjährigen Chefs und Gründungsvaters Jochen Butz. „Das habe ich schon vor drei Jahren angekündigt, dass jetzt der Cut gemacht wird. Das ist keine kalte Dusche, sondern von langer Hand vorbereitet.“
Stefan Erlenwein übernimmt zwar offiziell die Leitung des Ensembles, aber die Arbeiten werden jetzt auf mehrere Schultern verteilt. Die deutliche Verjüngungskur unter den Kabarettisten — mehr als die Hälfte gehören jetzt zur Altersgruppe in den Zwanzigern — soll auch zu einem entsprechenden Nachwuchs beim Publikum führen.
Im vergangenen Jahr sorgte Laura Fiebig dafür, dass die Krähen kein reiner Herrenclub mehr sind. Nun hat sie Verstärkung durch Yvonne Keßel bekommen. Während Mann sich bis dahin die Neuen für das Krähennest auf den Kabarettbühnen und im Freundeskreis suchte, hat die zweite Dame sich selber bei den Krähen beworben. Die Chemie stimmte, und nun kann die Forstwalderin ihre Saison „auf gegenseitige Probe“ starten.
Bei den Abenden wird es ebenso Bewährtes auf den Bühnen von Krefeld und Tönisvorst geben: Man schaut dem Niederrheiner auf den Mund und zeigt, wie er sich im Umgang mit anderen Kulturen schlägt — musikalisch mit teils unerwarteten Pinselstrichen untermalt von Hendrik Rungelrath.
Zu den Traditionen des 1985 gegründeten Ensembles gehört ihr soziales Engagement. Seit ihrer ersten Saison haben sie rund 300 000 Euro für den guten Zweck eingespielt. Daran wird sich auch „Frisch krähiert“ nichts ändern.