Kabarett: Jürgen B. Hausmann - der Mario Barth für Senioren
Jürgen B. Hausmann überzeugt mit weihnachtlichem Witz und rheinischem Zungenschlag im Seidenweberhaus.
Krefeld. In der Weihnachtszeit fängt eine neue Zeitrechnung an. Das kennt jeder: aufräumen, Baum kaufen, schmücken und kochen. Kurzum: Es bricht Panik aus. Besonders humorvoll und im schönsten Rheinisch berichtet darüber der Aachener Kabarettist Jürgen B. Hausmann in seinem Programm „Best-of Weihnachtsspecial“.
Denn den ganzen Trubel zur Adventszeit nimmt er mit Humor. Hausmanns Programm beginnt mit seinem frühzeitigen Weihnachtsbaumkauf im August, der dann fünf Monate fachmännisch gepflegt und gehegt wird. Bei seiner Frau bricht der „Aufräumcountdown mit Panikcharakter“ aus. Vor allem das Weihnachtsessen „Wie lang dauert et zu machen, wie flott is et jejessen“ bereitet Probleme.
Hausmann nimmt auch seine Lehrerkollegen, Fußballfans und die Karnevalisten auf die Schneeschippe. Durch seine jecke Einlage „Ehrenproklamation für den Weihnachtsbaum“ und eine adventliche Polonaise schafft es Hausmann, sein Karneval-Image mit dem Weihnachtsspecial zu verbinden.
Das Programm spricht besonders ein älteres Publikum an. Denn Hausmann nimmt unter anderem auch die Jugend aufs Korn, die während des Sankt-Martin-Zugs am Handy spielt, anstatt wie die Großeltern mitzusingen. Oder er veralbert neumodische Namen wie Brooklyn: „Ich wollt’ kein Mädchen, das Tönisvorst heißt.“
Witze über die Beziehung zwischen Männern und Frauen gibt’s natürlich auch im Programm. Beispielsweise zum klassischen Thema Shopping. Bei Hausmann steht H&M zum Beispiel für Hunde & Männer, denn auf den Bänken vor den Stores sitzen alle, die nicht mit reingehen dürfen.
Die Haushaltswitze machen ihn ebenfalls zu einer Art Mario Barth für die ältere Generation. „Meine Frau regt sich am meisten auf, wenn sie aufräumt und erniedrigt sich dabei selbst: Seine Majestät verteilt überall seine Socken, das Arschloch kann sie einsammeln“, plaudert Hausmann aus dem Nähkästchen.
Das Publikum ist von Hausmanns Humor begeistert. „Toll finde ich das, weil er es einfach so gut rüberbringt und die Pointen gut setzt. Nachdem ich ihn im Fernsehen gesehen hatte, wollte ich ihn live sehen“, sagt Waltraud Philippen (70), die gemeinsam mit ihrer Schwester Luise Danielczok (76) gekommen ist. „Sonst haben wir ihn nur zu Karneval gesehen, das an Weihnachten ist jetzt mal etwas anderes“, sagt Danielczok. Am besten gefallen den beiden die Witze über Jugendliche und das Aufräumen als typische Frauenarbeit.